Doch es war ein hartes Stück Arbeit. Trotz der frühen Führung durch Moussa Diaby (2.), der nach einem missratenen Klärungsversuch von Senne Lynen den Ball quasi serviert bekam, kam nicht das Gefühl auf, dass die Sache bereits durch ist. Das war vor allem den Belgiern zu verdanken, die im Achtelfinale bereits Union Berlin hinter sich ließen. Mit einer Mischung aus taktischem Geschick, physischer Präsenz und fußballerischer Qualität machten sie den Gästen das Leben schwer, allerdings vorerst ohne echte Torchancen.

Die hatten dafür die Rheinländer. Erst verzog Diaby aus spitzem Winkel (16.), dann verpasste Jeremie Frimpong knapp eine ebenso scharfe wie flache Hereingabe von Mitchel Bakker, weil Koki Machida gerade noch klären konnte (22.). Das Stadion des RSC Anderlecht, der Ausweichspielstätte des Brüsseler Vorortvereins, verwandelte sich zwischenzeitlich in einen kleinen Hexenkessel. Jede gelungene Aktion der Gastgeber wurde gefeiert, der glaube an das Halbfinale blieb für das Überraschungsteam real.

Doch dann kam Bakker nach einem schön vorgetragenen Spielzug über Diaby, Florian Wirtz und Flankengeber Adam Hlozek direkt vor dem Tor zum Schuss und versenkte den Ball (37.). Saint-Gilloises Antwort war ein etwas zu hoch angesetzter Kopfball von Machida nach einem Freistoß aus dem Halbfeld (42.) – und ein Schuss mehr Härte im Spiel.

Es blieb ein in jeder Minute intensives Duell, in dem die Belgier auf den Anschluss drängten. Bakker hingegen lief nach etwa einer Stunde Schlussmann Anthony Moris konsequent an, der spielte prompt einen Fehlpass in Jeremie Frimpongs Füße, der geistesgegenwärtig zum 3:0 einschob. Der eingewechselte Casper Terho konnte zwar noch verkürzen (64.) und der Lotto Park in Anderlecht bebte, als Simon Adingra aus abseitsverdächtiger Position das Lattenkreuz traf (70.) oder Lukas Hradecky Victor Bonifaces Schlenker parierte (75.), doch Hlozek staubte nach parierter Chance von Diaby zum 4:1 ab (79.) und machte alles klar für Bayer.