Bayer Leverkusen Rückschlag für Reinartz – Ferse gibt Rätsel auf
Leverkusen · Gegen Stuttgart scheidet Bayers Mittelfeldspieler angeschlagen aus. Die alten Schmerzen sind wieder da. Eine Diagnose fällt schwer.
Bundesliga 13/14, Bayer - Stuttgart: Einzelkritik
Bei vielen Verletzungen verfügt der Profifußball inzwischen über ausreichend Erfahrungswerte, um den Ausfall eines Spielers zeitlich quasi exakt vorhersagen zu können. Zerrungen, Muskelfaserrisse, ja selbst Kreuzbandrisse gelten in der Regel heutzutage als Blessuren mit mehr oder weniger festen Reha-Mustern. Problematischer wird die Sache schon eher, wenn eine behoben geglaubte Blessur wieder aufbricht oder selbst die modernsten Diagnoseverfahren nicht hundertprozentigen Aufschluss über die Ursache von Schmerzen geben können. Stefan Reinartz droht dieser Tage ein solch "schwieriger Fall" zu werden. Beim 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart musste Bayers Mittelfeldspieler in der Halbzeit angeschlagen raus. Die leidige Fersenverletzung aus dem Herbst hatte sich wieder gemeldet.
"Extrem frustrierend" sei das, ließ der 25-Jährige einen Tag später wissen. Da war er einmal mehr auf dem Weg zur Magnetresonanztomographie, kurz MRT. Doch die Untersuchung förderte letztlich das zutage, was der Patient befürchtet hatte: nichts. In der Hinrunde, in der Reinartz am 18. Oktober in Sinsheim sein letztes Spiel über 90 Minuten absolviert hatte, hatte man versucht, über einen Mix aus Schonung, reduzierter Belastung, begleitender Reha und Behandlungen die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Es folgten Ende November wieder erste Teilzeiteinsätze, doch die Schmerzen kehrten zurück und schufen ein vorzeitiges Hinrundenende. Im Trainingslager in Portugal war Bayers Sechser dann optimistisch, wieder voll angreifen zu können. "Die Beschwerden sind endlich weg. Es kann also losgehen", sagte er Anfang Januar. Nun also der erneute Rückschlag. Ein Baseler Experte für Achillessehnenverletzungen soll nach Möglichkeit kurzfristig Licht ins Dunkel der Schmerz-Ursache bringen. Ob, wann und in welcher Form Reinartz ab Dienstag am Mannschaftstraining teilnehmen kann, war gestern jedenfalls noch gänzlich unklar.
Bundesliga 13/14: Bayer - Stuttgart
Es ist ein Rückschlag, der für den Spieler wie für die Werkself zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt kommt. Denn mit der Partie in Mönchengladbach am Freitag beginnt die Phase der Englischen Wochen. In der Liga stehen entscheidende Spiele im Kampf um die Champions-League-Qualifikation an (in Gladbach, gegen Schalke, in Wolfsburg), im Achtelfinale der Königsklasse will niemand die Festtage gegen Paris St. Germain verpassen, und das Heimspiel im Pokal gegen Kaiserslautern bietet die große Chance, ins Halbfinale vorzustoßen. "Wir beschäftigen uns aber gar nicht so sehr mit den Spielen, den kommenden Gegnern und wie sie spielen. Wir haben unsere eigenen Themen, die wir abarbeiten müssen", sagt Reinartz im aktuellen Stadionheft. Auf das Thema Ferse hätte er nur zu gerne verzichtet.
