0:3-Niederlage in Leipzig Leverkusens Hoch ist vorbei
Leipzig · Bayer 04 Leverkusen hat gegen RB Leipzig 0:3 verloren. Die Mannen vom Rhein müssen ihren Blick nach unten richten. Und was passiert mit Trainer Heiko Herrlich?
Angesichts der jüngsten Ergebnisse im Tabellenkeller wäre ein Sieg in Leipzig für die Werkself fast schon Pflicht gewesen. Doch nach dem Schlusspfiff jubelten nur die Gastgeber, weil sie durch den 3:0 (1:0)-Sieg am FC Bayern vorbei auf Rang drei zogen. Leverkusen hingegen muss den Blick nun endgültig nach unten richten. Der Relegationsplatz ist nach einem guten Drittel der Saison nur noch zwei Punkte entfernt.
Im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Zürich veränderte Trainer Heiko Herrlich seine Mannschaft auf mehreren Positionen. Neben Julian Baumgartlinger rotierte er auch Aleksandar Dragovic, Dominik Kohr, Leon Bailey und Lucas Alario aus der Startelf. Dafür dabei: der von seinen muskulären Problemen genesene Sven Bender, Jonathan Tah, Lars Bender, Kai Havertz und Kevin Volland. Der zuletzt formstarke Karim Bellarabi wurde indes nicht rechtzeitig fit. Ihn plagt eine Muskelverhärtung im Oberschenkel. Taktisch setzte Herrlich zunächst auf eine je nach Ballbesitz zwischen Dreier- und Fünferkette pendelnde Formation.
Nach acht eher abwartenden Minuten hatten die Hausherren die erste gute Gelegenheit, doch Marcel Sabitzer kam bei einer gefährlich abgefälschten Hereingabe von Timo Werner zu spät. Es war eine Art Initialzündung, denn kurz danach nahm die Partie Fahrt auf. Erst versuchte es Werner vom linken Strafraumeck, doch seinen Schuss lenkte Lukas Hradecky über den Kasten (11.). Auf der Gegenseite verpasste Volland in aussichtsreicher Position nach einer Flanke von Julian Brandt den Ball (13.).
Leipzig war im Anschluss das etwas aktivere Team, Leverkusen lauerte vor allem auf schnelle Umschaltmomente, die schon in Bremen und Gladbach zu klaren Erfolgen führten. Doch die ergaben sich nur bedingt, während Leipzig zunehmend besser in die Partie kam. Kurios war die Geschichte des 1:0 für Leipzig: Yussuf Poulsen überlupfte nach einem sehenswerten Pass von Diego Demme Hradecky, doch Schiedsrichter Martin Petersen gab den Treffer zunächst wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht, um ihn dann wenige Sekunden später doch zu geben (27.). Der Ex-Leverkusener Kevin Kampl hätte drei Minuten später beinahe aus spitzem Winkel erhöht, doch sein Schuss ging nur ans Außennetz.
Die schöne Einzelaktion von Havertz hätte ein Tor verdient gehabt, doch der wuchtige Außenristschuss des 19-Jährigen ging über das Tor, nachdem er vorab Stefan Ilsanker im Laufduell technisch stark überlupfte und aussteigen ließ (36.). Viel mehr war von Bayer bis zum Pausenpfiff nicht zu sehen.
Leipzig Gulacsi - Klostermann, Konaté, Upamecano, Halstenberg - Demme, Ilsanker - Sabitzer (88. Augustin), Kampl (89. Bruma) - Poulsen, Werner (82. Laimer)
Leverkusen Hradecky - Weiser (72. Alario), Tah, S. Bender, Wendell - L. Bender, Ch. Aranguiz (66. Kohr) - Brandt, Havertz, Jedvaj (46. Bailey) - K. Volland
Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) - Zuschauer: 36155
Tore 1:0 Poulsen (27.), 2:0 Klostermann (68.), 3:0 Poulsen (85.)
Gelbe Karten - / K. Volland (2)