„Hat im Fußball nix zu suchen“ Amiri und Asamoah ergreifen Partei für Porto-Star Marega

Leverkusen · Bayer Leverkusens Nadiem Amiri und Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah haben sich hinter Moussa Marega gestellt, der am Wochenende in Portugals erster Liga rassistisch beleidigt worden war.

 Nadiem Amiri.

Nadiem Amiri.

Foto: AFP/INA FASSBENDER

Mittelfeldspieler Nadiem Amiri vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen hat vor dem Europa-League-Duell gegen den FC Porto Partei für Porto-Star Moussa Marega ergriffen, der am Sonntag rassistisch beleidigt worden war. "So etwas hat im Fußball und auf der Welt nichts zu suchen. Unser Blut hat dieselbe Farbe. Ich selbst habe so etwas auch schon erleben müssen. Ich hoffe, dass wir alle 'Nein' zum Rassismus sagen", sagte Amiri auf der Pressekonferenz am Mittwoch.

Amiri erzählte, dass er als 17-Jähriger in der Regionalliga ebenfalls von einem Gegner rassistisch beleidigt worden war: „Ich habe ihn nur angelacht. Jetzt weiß ich nicht, wo er spielt. Aber er weiß, wo ich spiele. Von daher ist alles in Ordnung.“ Amiri wurde 2017 mit der U21 Europameister und ist dreimaliger A-Nationalspieler.

Am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL und DAZN) trifft der Werksklub in der Zwischenrunde der Europa League auf das portugiesische Spitzenteam. "Wir als Bayer sind da ganz deutlich: Rassismus akzeptieren wir nicht. Wir sind alle gleich, das Aussehen spielt keine Rolle", betonte Bayer-Trainer Peter Bosz zum Thema Rassismus.

Der ehemalige Nationalspieler Gerald Asamoah reagierte mit Unverständnis darauf, dass die von rassistischen Beleidigungen überschattete Partie in der portugiesischen Liga zwischen Vitoria Guimarães und dem FC Porto fortgesetzt wurde. „Ich ziehe den Hut davor, dass Moussa Marega vom Platz gegangen ist. Was mich stutzig macht, ist, dass das Spiel noch weiterlief“, sagte der einstige Bundesliga-Profi und aktuelle U23-Manager des FC Schalke 04 am Mittwoch dem Deutschlandfunk.

Nach Meinung von Asamoah müsse jedoch jeder betroffene Spieler für sich entscheiden, wie er mit solch einer Situation umgeht. Als er selbst in der Vergangenheit in Stadien angefeindet wurde, habe er weiter gespielt. „Wäre ich vom Platz gegangen, hätten sie das als Sieg empfunden. Das wollte ich nicht“, sagte Asamoah.

Die jüngsten rassistischen Vorgänge in Fußball-Stadion haben den in Ghana geborenen 41-Jährigen nach eigenem Bekunden nachdenklich gestimmt: „Ich dachte, wir sind schon sehr weit, was Toleranz und Offenheit angeht. Aber wir sind leider wieder stehengeblieben oder es gibt immer wieder gewisse Idioten, die nichts gelernt haben.“

(eh/sid)
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