Leverkusen Neue Energie für Leverkusen

Leverkusen · Die Neue Energie Genossenschaft Leverkusen setzt auf umweltfreundliche Energiegewinnung. Jeder kann sich ab einer Einlage von 250 Euro daran beteiligen. Erstes Projekt ist eine Solaranlage auf Wohnhäusern in Opladen.

"Energie aus der Region – für die Region" lautet das Motto der Neuen Energie Genossenschaft Leverkusen, die sich am Freitag, den 13. April, gegründet hat. "Wir sind nicht abergläubisch", sagt Gründungsmitglied Hans-Jörg Schaefer, Vorstand der Volksbank Rhein-Wupper, die gemeinsam mit dem Gemeinnützigen Bauverein Opladen (GBO) die Initiative zur Gründung dieser Bürger-Energiegenossenschaft vorangetrieben hat. Im Gegenteil: Alle 14 Gründungsmitglieder, darunter zwölf Privatpersonen, sind fest von der Idee überzeugt, dass jeder etwas tun kann für den Wandel hin zu einer klimaschonenden Energie, auch wenn er selbst kein Eigenheim hat, auf dem er eine Photovoltaik-anlage installieren kann.

Zurzeit läuft die Registrierung

Zunächst ist geplant, eine Solaranlage auf Wohnhäusern des GBO zwischen der Breslauer und Stettiner Straße zu bauen. Investitionssumme: 200 000 Euro. "Das wird die erste Solarsiedlung unserer Genossenschaft", erklärt Bernd Fass, Vorstand des GBO und der neuen Energie-Genossenschaft. Teilhaber werden kann jeder ab einer Einlage von 250 Euro. Höchstens 100 Anteile (25 000 Euro) darf jedes Mitglied erwerben.

Bereits jetzt liegen zahlreiche Interessenbekundungen vor, so dass die erste Million Euro schon theoretisch zur Verfügung steht. Denn die Bürger-Genossenschaft darf erst tatsächlich Anteile verkaufen, wenn die Genossenschaft beim Amtsgericht Köln registriert ist. Das dauert aber voraussichtlich noch etwa vier Wochen. Wegen ablaufender Förderfristen muss das erste Solarprojekt bis Ende Juni realisiert sein.

Auch wenn die Bundesregierung die Fördersätze für Solar gerade reduziert hat, lohne es sich weiterhin, in die Technik zu investieren. "Die gesunkenen Preise für Module gleichen das aus", ist Fass überzeugt. Außerdem will die Energie-Genossenschaft langfristig auch in andere umweltfreundliche Energien wie Windenergie, Blockheizkraftwerke oder Erdwärme setzen. Den Mitgliedern der Genossenschaft winkt ab 2014 eine Dividende, die Schaefer mit "drei bis vier Prozent" beziffert: "Die Generalversammlung bestimmt die Höhe der Dividende." Jedoch sei man nicht nur an Mitgliedern interessiert, die auf die Rendite aus sind, sondern eher an Leuten, die auch Ideen einbringen.

Die Projekte sollen aus Eigenmitteln der Genossenschaft und günstigen Krediten gestemmt werden. Von der Idee der Genossenschaft sind alle überzeugt: "Es ist eine insolvenzfeste Rechtsform", sagt Schaefer. Sie erlebe derzeit eine Renaissance, weil sich bei einer Genossenschaft jeder einbringen kann, egal wie viel Kapital er gegeben hat. Stadt, Sparkasse und EVL planen derzeit ihr eigenes Modell zum Ausbau regenerativer Energien in Leverkusen.

(RP)
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