Kommentar zu Twitter-Streit Leverkusens Eigentor

Düsseldorf · Bayer 04 Leverkusen hat sich nach einem Fehler von Petr Cech spöttisch bei Twitter geäußert. Der Torhüter des FC Arsenal warf dem Klub daraufhin fehlende Professionalität vor. Der witzig gemeinte Tweet aus Leverkusen ging nach hinten los.

 Petr Cech legt sich schützend über den Ball. (Archiv)

Petr Cech legt sich schützend über den Ball. (Archiv)

Foto: dpa, Federico Gambarini

Petr Cech lässt Bayer Leverkusen ziemlich dumm aussehen. Dem Verein wirft er in einer Antwort auf einen Tweet nicht nur fehlende Professionalität vor, sondern auch fehlende Werte, Sportsgeist und mangelnde Fairness. „Das sind die Werte, die wir jungen Sportlern bei Arsenal beibringen“, schreibt Cech. „Es ist traurig zu sehen, wenn andere Klubs das nicht tun.“ Das tut weh. Bayer Leverkusen hat mit dem eigentlich witzig gemeinten Tweet ein Eigentor geschossen.

Der 36-jährige Cech ist ein großer und tadelloser Sportsmann. Skandale hat er sich nie erlaubt. Als Spieler hat der Tscheche unter anderem die Champions League und die Europa League gewonnen. Dabei hat er stets die Werte des Sports verkörpert. Sein Auftreten ist bescheiden, nüchtern und klug. Wenn einer wie er Kritik übt, wird sie von der ganzen Fußballwelt gehört.

Die Kritik des ehemaligen Weltklassetorhüters muss Bayer 04 umso mehr wehtun, weil der Klub auf Talente setzt. Da sieht es schlecht aus, wenn einer wie Cech die Werte des Klubs infrage stellt.

Dabei wollte Bayer 04 gar nichts Böses. Der Verein wollte nur seinen langjährigen Torwart Bernd Leno im Kampf um den Platz im Tor des FC Arsenal unterstützen. Das ist löblich und zeigt, dass Bayer 04 Zusammenhalt groß schreibt, also sehr wohl für Werte steht. Der Verein wird sich dennoch Gedanken darüber machen müssen, ob der gewählte Weg der richtige war. Entschuldigt hat sich Bayer 04 schon.

Der große Peter Cech hätte seinerseits einfach über den Tweet hinwegsehen können. Aber so tickt dieser Sportsmann nicht.

(sef)
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