Letztes Spiel Hobbysängerin dankt Kießling mit einem Lied

Leverkusen · Luisa Skrabic hat einen Song für Bayer-Stürmer Stefan Kießling geschrieben. Der Fußballer hat am Samstag sein letztes Spiel.

Wenn am heutigen Samstag um 15.30 Uhr das letzte Mal in der laufenden Spielzeit in der BayArena der Anpfiff ertönt, geht es für Spieler und Fans von Bayer 04 um mehr als nur um drei Punkte gegen Hannover 96 und die Qualifikation zur Champions League. Denn Zuschauerliebling Stefan Kießling bestreitet heute sein letztes Spiel im Dress der Werkself - sehr emotionale Momente auf dem Rasen und auch auf der Tribüne sind also garantiert.

Hobbymusikerin Luisa Skrabic hatte "Kieß" daher schon zu Saisonbeginn einen Song gewidmet und mit einem entsprechenden Video ins Internet gestellt. Die Originalversion "Kießling #11" zählte bis gestern Nachmittag 32.483 Aufrufe. Trotz dieses Erfolgs wird der Song heute nicht im Stadion gespielt.

Vor rund zwei Wochen war Bayer 04 auf die Sängerin mit der damals noch nicht fixen Idee herangetreten, den Song während des Abschieds spielen zu lassen. Später allerdings, das war vor etwa drei Tagen, teilte Bayer-Kommunikationschef Meinolf Sprink Luisa Skrabic jedoch mit, die sportlichen Rahmenbedingungen passten nicht - und zudem habe man einen anderen Ablauf zum Saisonende geplant.

Nachvollziehbar, dass die 25-Jährige mit ihrer Enttäuschung nur schwer hinterm Berg halten kann. Gleichwohl konnte sie ihren ursprünglichen Gedanken in die Tat umsetzen. "Das Ziel war es ja nicht, im Stadion aufzutreten", sagt die Sängerin. "Es ging darum, Stefan Kießling eine Freude zu machen - das hat er sich auf jeden Fall verdient. Dieser Gedanke ist bei der richtigen Person angekommen. So ist das jetzt in Ordnung", betont die Sängerin.

Dass das so ist, weiß die 25-Jährige deshalb so genau, weil Stefan Kießling nur gut einen Tag nach der Veröffentlichung vor rund neun Monaten zum Telefon gegriffen und bei ihr durchgeklingelt hatte. "Er hat sich dann bedankt", erzählt Luisa Skrabic.

Ohnehin sei es nicht das erste Mal gewesen, dass der Fußballer privat mit ihr "geschnackt" habe. Vor einigen Jahren etwa sei er überraschend auf ihrem Geburtstag gewesen. Eine Freundin hatte den Stürmer eingeladen. Das sei ein großes Hallo gewesen, erzählt die Sängerin. "Ich stand nichtsahnend da", erinnert sich die 25-Jährige.

Die Beliebtheit Kießlings führt Skrabic auf ganz bestimmte Attribute zurück: "Er gibt immer 100 Prozent auf dem Platz. Noch wichtiger ist aber die Art und Weise, wie er mit den Fans umgeht, außerdem seine Vereinstreue und seine Bodenständigkeit." Und wenn es mal schlecht lief, sei es stets der 34-Jährige gewesen, der sich direkt in die erste Reihe gestellt habe.

Dass es vielen Spielern im Geschäft Fußball an Vereinstreue mangele, sei ein Umstand, der ihr so gar nicht gefalle. "Wir können echt froh sein, dass Stefan viele Jahre hier gespielt hat - und so gezeigt hat, dass es noch Spieler gibt, denen Vereinstreue wichtiger ist als Geld", betont die Sängerin.

Die Dauerkarteninhaberin wird natürlich auch heute wieder im Stadion sein. Dabei ist eines sicher: Taschentücher liegen schon bereit. "Es wird ganz bestimmt die ein oder andere Träne fließen. Das wird auf jeden Fall sehr emotional", kündigt Luisa Skrabic an.

(RP)
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