Bayer 04 Leverkusen Lauter schwer Beglückte

Bayer bescherte sich gestern Abend mit dem 5:0-Erfolg beim Schweizer Champion FC Zürich selbst und schafft den Gruppensieg im Uefa-Cup. Der Stimmung bei der nächtlichen Weihnachtsfeier war’s nur förderlich.

Mehr als fünf Jahre hatten Bayers Fußballer kein Auswärtsspiel im Europapokal gewonnen. 18 Mal in Folge mühten sich die Leverkusener erfolglos in der Fremde. Gestern Abend riss diese triste Serie. Bayer gewann 5:0 (2:0) beim erschreckend schlechten FC Zürich, so hoch wie noch nie in 21 Jahren zuvor, schaffte damit den Gruppensieg im Uefa-Cup und bekommt es im Februar in der Runde der letzten 32 zuerst auswärts mit einem Gruppendritten zu tun. „Ein perfektes Spiel“, lobte Trainer Michael Skibbe. Und anschließend auf der nächtlichen Weihnachtsparty im „Kaufleuten“, einer Disko mit Restaurant-Betrieb in Zürich, ging’s hoch her bei Team und Trainern, Offiziellen und knapp 100 Angestellten und Mitarbeitern der Geschäftsstelle.

Tranquillo Barnetta durfte Bayer in seiner Heimat als Kapitän aufs Feld führen, was eigentlich der Job von Simon Rolfes gewesen wäre. „Es ist eine Belohnung für Quillos starke Leistungen, hier als unser Anführer aufzutreten“, meinte Skibbe. Der Schweizer bedankte sich auf seine Art für das hübsche Präsent und war so frei, den Treffer zum 3:0 mit präzisem Kopfstoß nach Stefan Kießlings Hereingabe zu erzielen. Wie ein Geschenk wird wohl auch Dimitri Bulykin seine Berücksichtigung von Beginn an vorgekommen sein. Aber der Russe verdiente sich die Nominierung im Sturmzentrum mit einer engagierten Leistung und dem überlegt vollstreckten Treffer zum 2:0 als Höhepunkt (23.).

Vratislav Gresko hatte die Leverkusener kurz zuvor mit einem Freistoß, der auf dem gefrorenen Boden tückisch aufsetzte, in Führung gebracht. Sergej Barbarez’ Kopfball traf zudem noch die Latte vor der Pause. Der Schweizer Meister, schwer verunsichert nach zuletzt vier Niederlagen, kam nur zu einer ernsthaften Möglichkeit durch Chikhaoui, die Karim Haggui kurz vor der Linie vereitelte.

Bulykin, der vor drei Tagen erst Vater einer Tochter geworden war und sein erstes Tor daher mit einer „Wiege“ zelebrierte, packte nach Barnettas Kopfball noch einen drauf, diesmal mit links und nach Simon Rolfes’ feinem Pass zum 4:0. Das letzte Geschenk der Schweizer, einen Patzer des Torhüters Leoni, nutzte Stefan Kießling mit seinem fünften Treffer im laufenden Wettbewerb zum Endstand.

(RP)
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