Bayer 04 Leverkusen Kunst-Stück eines sehr reifen Jungen
Das ist ja gerade die große Kunst – nicht erzählen und großmäulig Ansprüche stellen, womöglich noch transportiert über Lobbyisten, sondern beim erstbesten Ruf auf den Punkt präpariert sein und sich in aller Größe entfalten.
Adlers DFB-Debüt
Das ist ja gerade die große Kunst — nicht erzählen und großmäulig Ansprüche stellen, womöglich noch transportiert über Lobbyisten, sondern beim erstbesten Ruf auf den Punkt präpariert sein und sich in aller Größe entfalten.
René Adler ist das gelungen mit seinem Debüt in der Nationalmannschaft, das ja stattgefunden hat unter nicht unerheblichem Druck. Ein Patzer nur, ein Blackout womöglich gar in der WM-Qualifikation — na, danke. Der 23-Jährige, der von sich ein Bild als vergleichsweise ernsthafter junger Mann zu verbreiten versteht, geht für seinen Berufsstand ungewöhnlich kritisch mit sich und der Leistung seiner Kollegen in Leverkusen um.
Das allein hebt ihn schon heraus aus dem großen Kreis der Selbstgerechten und schnell Hochmütigen im Geschäft mit dem Ball. Und noch was zeichnet den Abiturienten aus: Er hat Demut gelernt in der Zeit des verletzungsbedingten Zweifels; er schaut hin, wo er noch was finden kann zur Optimierung seiner Fähigkeiten — und arbeitet passioniert, en gros und en detail.
Keine Frage: Er will ein ganz Großer werden, nicht in der Masse der ganz Guten in seinem Metier stecken bleiben. Mit Dortmund ist eine Station dorthin beschrieben — Respekt und Kompliment.
