Bayer Leverkusen Kommentar: Torlinientechnik muss kommen

Leverkusen · Es gibt kein Wiederholungsspiel. Die Konsequenzen liegen auf der Hand. Für viele ist der Fair-Play-Gedanke ad absurdum geführt. Jede Schiedsrichterentscheidung in Bezug auf Hoffenheim könnte nun bis zum Saisonende mit dem Phantomtor in Verbindung gesetzt werden. Beim DFB und der DFL dürften sie angefangen haben zu hoffen, dass nach 34 Spieltagen das Urteil nicht über Abstieg oder Einzug ins internationale Geschäft und die Rangfolge der Torschützenliste entscheiden möge.

Doch es geht nicht um die Frage, ob man dem Sportgericht vorwerfen will, sich in vorauseilendem Gehorsam der Macht des Weltverbandes gebeugt zu haben. Es geht darum, den DFL-Funktionären in aller Schärfe vorzuwerfen, den Fußball mit ihrer restriktiven Haltung gegenüber technischen Hilfsmitteln der Lächerlichkeit preiszugeben. Wo Sportarten wie Hockey oder Tennis längst eingesehen haben, wie sinnvoll es ist, sich bei kniffligen Entscheidungen moderner Technik zu bedienen, präsentiert sich der Fußball als zweifelhafter Bewahrer der eigenen Rückständigkeit.

Wenn man dem Phantomtor überhaupt etwas Positives abgewinnen will, dann die Gewissheit, dass es den Gegnern der Torlinientechnologie die Argumente im Eiltempo aus den Händen reißt. Wer künftig darauf beharrt, über den Schutz der Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters die Seele des Spiels bewahren zu wollen, ist endgültig als jemand entlarvt, der genau diese Seele beschädigt.

(RP)
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