Bayer 04 Leverkusen Kleinkrieg statt Kunst

Die Leverkusener geben sich beim 0:2 arg überrascht von der unerbittlichen Bochumer Zweikampf-Führung. Skibbes Elf entwickelt keine Gefahr nach vorn und ist hinten so anfällig wie selten zuvor.

VfL Bochum - Bayer Leverkusen 2:0
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René Adler blies noch mal kurz die Backen auf vor Wut, nahm zudem einen Schluck aus der Pulle, um den Ärger hinunter zu spülen, ehe er sich vom Feld machte. Das hat Bayers tüchtiger Schlussmann ja auch nicht oft erlebt in dieser Saison: kaum unter Beschuss gestanden und trotzdem verloren.

0:2 in Bochum, das ist nicht leicht zu verdauen nach einer sportlichen Hausse mit besten Prognosen auf den Fortlauf der Meisterschaft. "Wir haben ja auch nie richtig zum Abschluss gefunden", meinte Mittelfeldmann Simon Rolfes mit Bittermiene und voller Unverständnis.

Die Leverkusener haben ja nicht wirklich erwarten können, sich im alten Stadion nahe am Ruhrschnellweg ein bisschen schonen zu können fürs Treffen am Donnerstag im Uefa-Cup mit jenem Hamburger SV, der gestern am Team von Michael Skibbe vorbeizog in der Bundesliga-Tabelle.

Die Bochumer, die Bayers Trainer zu Recht als unangenehm heimstark bezeichnet, verwickelten ihre prominente Gegnerschaft in einen permanenten Kleinkrieg auf ganz engem Raum. Mit gewohnter Kunst ging bei den Leverkusenern gar nichts in diesem verlustreichen Gefecht. Und so viel leidenschaftlicher Aggressivität und Unerbittlichkeit sind die Rheinländer in dieser Spielzeit nur sehr selten begegnet.

"Wir haben uns in den Eins-zu-Eins-Situationen kaum durchsetzen können", bekannte Rolfes, der seine strategischen Fähigkeiten auch nicht zur Geltung zu bringen vermochte im ständigen Auf und Ab nach Fehlpässen und Missverständnissen beiderseits.

(RP)
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