Eiskalte Füße beim Spiel in Hannover Kai Havertz trifft sogar ohne Gefühl im Fuß

Leverkusen · Weil es in Hannover so kalt war, spürte Kai Havertz seine Füße nicht mehr. Getroffen hat er trotzdem. Auch deswegen träumt Bayer Leverkusen nun von der Champions League.

 Bayers Siegtorschütze Kai Havertz (l.) schüttelt Hannovers Walace ab.

Bayers Siegtorschütze Kai Havertz (l.) schüttelt Hannovers Walace ab.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Kai Havertz ist weiter dabei, seinen Status als einer der talentiertesten Spieler, die je unter dem Bayer-Kreuz gespielt haben, zu festigen. Sein 3:2-Siegtreffer in Hannover wenige Minuten vor dem Abpfiff war bereits das zehnte Saisontor für den 19-Jährigen. Nie hat ein Profi in so jungen Jahren so häufig für die Werkself getroffen wie der gebürtige Aachener in dieser Spielzeit. „Wir haben die Bedingungen sehr gut angenommen“, sagte Havertz nach dem dreifachen Punktgewinn beim Vorletzten.

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Bayer-Spiel wegen Schnee unterbrochen

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Dass die üblichen, weißen Bälle bereits nach wenigen Minuten gegen orangefarbene ausgetauscht und die Begegnung mehrfach unterbrochen wurde, um die Linien in vom Schnee zu befreien, habe Havertz nicht sonderlich gestört. „Das Schwierigste war, dass bei allen die Zehen eingefroren sind und keiner mehr Gefühl im Fuß hatte“, sagte Havertz. Ob er deshalb den Siegtreffer mit dem Kopf erzielte? Mit dem Fuß hatte es der 1,88-Meter-Mann bereits einige Minuten vor seinem siegbringenden Tor probiert, doch sein Lupfer über Hannovers-Keeper Michael Esser landete am Außennetz.

„Solche Spiele werden durch Kampfgeist, Ehrgeiz und Aggressivität entschieden. Nicht mehr durch fußballerisches Können. Und wir haben den Kampf angenommen“, betonte er. Nachdem Hannover dank der Treffer von Jonathas (51.) und Mitchell Weiser (73./Eigentor) den Doppelpack von Volland (13./28.) noch einmal ausgleichen konnte, hätte auch Havertz die Wetterbedingungen verfluchen können. „Aber wir haben eine gute Moral gezeigt und sind gut zurückgekommen.“

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Hannover - Bayer 04: die Werkself in der Einzelkritik

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Auch mit Blick auf die Tabelle sei der Triumph sehr wichtig. „Wir haben nach dem 2:2 noch einmal alles nach vorne geworfen und hatten viele Torchancen. Wir sind alle froh, dass der Ball noch reingegangen ist“, sagte Havertz. Der zweifache deutsche Nationalspieler glaube nun, dass es das Ziel aller Profis von Bayer Leverkusen sei, sich nach schwachem Saisonstart noch für die Champions League zu qualifizieren. „Vor allem, wenn man sieht, was wir in der Rückrunde für einen guten Fußball spielen. Wir wollen eine Serie starten und jedes Spiel gewinnen. Ich glaube nicht, dass das unmöglich ist“, setzt sich Havertz hohe Ziele. „Trotzdem haben wir noch Luft nach oben, können noch viel an uns arbeiten. Wir gehen jetzt in jedes Spiel mit dem Anspruch, drei Punkte zu holen.“

Diesen wird sicher auch sein Teamkollege und Freund Julian Brandt haben. Der machte eines seiner besten Spiele in dieser Saison, leitete den Führungstreffer der Werkself durch einen abgewehrten Volley-Schuss ein und gab zudem die Vorlagen zum zwischenzeitlichen 2:0 und zum 3:2. In dieser Form wird Brandt sicher nicht nur den Fans der Werkself weiter Freude bereiten – sondern schon bald auch in der Nationalmannschaft. Die DFB-Auswahl trifft am 20. März in Wolfsburg in einem Test auf Serbien.

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