Bayer Leverkusen In der Offensive hat Schmidt die Qual der Wahl

Leverkusen · Bei der Suche nach der Wunschformation bietet der Bayer 04-Kader Trainer Roger Schmidt vor allem vorne großes Potenzial.

 Wir haben mal zwei verschiedene Bayer-Offensivoptionen zusammengestellt.

Wir haben mal zwei verschiedene Bayer-Offensivoptionen zusammengestellt.

Foto: NN

Noch hat sich Roger Schmidt natürlich nicht in die Karten gucken lassen. Es ist ja auch noch früh in der Saisonvorbereitung. In den ersten beiden Testspielen und auch in den Trainingsformen mischt der neue Leverkusener Trainer sein Personal munter durch, probiert verschiedene Kombinationen in der Besetzung der einzelnen Mannschaftsteile aus. Doch schon jetzt wird deutlich: Gerade in der Offensive verfügt Schmidt über eine Fülle an Variationsmöglichkeiten und Alternativen, wie sie schon länger kein Trainer bei Bayer 04 vorgefunden hat. Das heißt aber genauso: Es wird sich zu Saisonbeginn der ein oder andere arrivierte Spieler nicht unter den ersten Elf wiederfinden - eben weil das Hauen und Stechen um die vier vorderen Plätze so intensiv ist wie selten.

Schmidt tendiert zu einem System mit zwei Stürmern und zwei Zehnern und will dieses auch nicht von Woche zu Woche neu überdenken. "Ich bin kein Trainer, der jede Woche eine neue Ordnung spielen lassen möchte. Ich bin einfach überzeugt, dass sich eine Mannschaft in einer gewohnten Ordnung besser entwickeln kann", sagte er im Interview mit unserer Zeitung. In dieser Ordnung könnte die Wahl natürlich auf ein Sturmduo Stefan Kießling und Josip Drmic fallen sowie auf Rekordeinkauf Hakan Calhanoglu und Shooting-Star Julian Brandt dahinter. Eine solche Aufstellung sähe dann aber beispielsweise einen Gonzalo Castro oder einen Heung-Min Son erst einmal hinten dran. Calhanoglu könnte in einer zweiten Variante neben Kießling in den (hängenden) Sturm wechseln und hinter sich einen Platz frei machen, während Drmic als Backup von der Bank käme.

 Bayer kann zwei komplette Offensivreihen aufstellen.

Bayer kann zwei komplette Offensivreihen aufstellen.

Foto: RP

Doch bei den bisher genannten sechs Kandidaten bleibt es ja nicht einmal. Es steht weiterhin ein Karim Bellarabi zur Verfügung, der bisher einen sehr guten Eindruck macht. Ein Vladlen Yurchenko konnte in den ersten beiden Wochen in Leverkusen ebenfalls schon Werbung in eigener Sache machen. Weil auch ein Robbie Kruse nach seinem Kreuzbandriss bald wieder als Option in den Kader zurückkehrt und man sich von Seung-Woo Ryu den nächsten Entwicklungsschritt erhofft, sind es am Ende aktuell zehn Profis, die theoretisch für die vier besagten Plätze in der Werkself-Offensive infrage kämen.

In jedem Fall nimmt Schmidts Mannschaft den neuen Spielstil mit wachsender Überzeugung an. "Man sollte nach zwei Wochen Trainingsarbeit noch nichts überbewerten, aber das sah schon richtig gut aus. Die Mannschaft hat bereits deutlich gezeigt, dass sie künftig einen anderen, offensiveren Fußball spielen will", sagte Geschäftsführer Michael Schade nach dem 6:0 im Testspiel gegen Lierse SK.

Heute haben die Profis frei, bevor es morgen mit zwei Einheiten und dem abendlichen Abflug ins Trainingslager nach Zell am See/Kaprun weitergeht. Dort soll auch geklärt werden. ob der ein oder andere aus dem Kader Bayer 04 vielleicht doch noch vor Saisonbeginn verlässt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort