Bayer Leverkusen Hyypiä macht Bayer 04 Appetit auf Berlin

Leverkusen · Der Trainer der Werkself schwärmt vor dem heutigen DFB-Pokal-Achtelfinale beim SC Freiburg (19 Uhr) vom Erlebnis eines Pokalfinals. Der Finne muss es wissen, gewann er doch als Aktiver gleich elfmal einen Pokalwettbewerb.

 Sami Hyypiä im Moment seines größten sportlichen Erfolges: Im Trikot des FC Liverpool gewinnt Bayers heutiger Trainer 2005 in Istanbul gegen den AC Mailand die Champions League.

Sami Hyypiä im Moment seines größten sportlichen Erfolges: Im Trikot des FC Liverpool gewinnt Bayers heutiger Trainer 2005 in Istanbul gegen den AC Mailand die Champions League.

Foto: imago sportfoto

Die in Fußball-Deutschland flächendeckend verbreitete Weisheit, nach der der DFB-Pokal der kürzeste Weg nach Europa ist, hält einer statistischen Überprüfung locker stand. Tatsächlich sind im deutschen Vereinspokal sechs Partie bis zum internationalen Wettbewerb zu überstehen, in der Liga gilt es 34 Spiele entsprechend erfolgreich zu absolvieren, und wer hofft, über den Gewinn der Champions League (13 Spiele) oder Europa League (15 Partien) zu gehen, hat auch mehr zu tun als im DFB-Pokal. Wenn Bayer 04 heute (19 Uhr) im Achtelfinale beim SC Freiburg antritt, ist es die dritte von fünf Hürden bis zum Finale in Berlin.

Und da würde man aus Leverkusener Sicht ganz gerne mal wieder hin. Trainer Sami Hyypiä machte gestern jedenfalls schon mal Appetit aus eigener Erinnerung. "Ich habe in meiner Karriere einige Pokalfinals gespielt. Das ist ein großartiges Ereignis für einen Verein und seine Fans. Das wollen wir auch mal erleben, und deswegen ist das in Freiburg ein wichtiges Spiel", sagte Hyypiä.

Dass der Traum von Berlin in Leverkusen wie bei allen anderen teilnehmenden Clubs aktueller ist denn je, hat allerdings wohl nur noch in zweiter Linie mit der Abkürzung nach Europa zu tun, denn mit Europa ist das Europa zweiter Klasse, sprich die wenig lukrative Europa League, gemeint, und die ist für Vereine wie Bayer 04, die in der Liga auf Champions-League-Kurs sind, wenig verlockend. Der DFB-Pokal hat der Teilnahme am früheren Uefa-Cup den Rang abgelaufen — auch finanziell: allein an DFB-Prämien kassiert der Pokalsieger knapp 7,4 Millionen Euro. Um diese Summe zu erreichen und am Ende bei 9,9 Millionen Euro an Uefa-Prämien zu landen, hätte Bayer 04 in der letztjährigen Europa League alle Gruppenspiele und schließlich auch den Titel gewinnen müssen.

Heute im Breisgau will Bayer 04 auch gewinnen, um den Traum von einem Pokal-Heimspiel in Leverkusen am Leben zu erhalten. Leicht wird die Hürde Freiburg trotz dessen schwieriger Hinrunde nicht. "Ich erwarte ein Spiel mit hohem Tempo und vielen Zweikämpfen. Wir müssen uns daran erinnern, was uns am Samstag stark gemacht hat, dann gehen wir in die nächste Runde", sagt Hyypiä. Nicht im Kader, der nach dem Abschlusstraining per Flieger ins französische Colmar (51 Kilometer bis Freiburg) ging und nach dem Spiel von Straßburg aus (86 Kilometer) in Colmar ist die Enteisungsmaschine kaputt, in Lahr gibt es erst gar keine) zurückkehrt, sind die verletzten Sidney Sam und Sebastian Boenisch.

(RP)
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