Auswärtsspiel auf Zypern Bayer-Trainer Herrlich will Champions-League-Niveau sehen

Leverkusen · Für das Auswärtsspiel auf Zypern gegen AEK Larnaka nimmt Bayer-Trainer Heiko Herrlich vor allem die Reservisten in die Pflicht. Der Kader sei mit der Zielsetzung Champions League zusammengestellt worden – und das gelte es nun zu zeigen.

 Klare Ansage: Eine schwache Leistung wie im Heimspiel gegen Rasgrad will Heiko Herrlich am Donnerstagabend auf Zypern nicht nochmal erleben.

Klare Ansage: Eine schwache Leistung wie im Heimspiel gegen Rasgrad will Heiko Herrlich am Donnerstagabend auf Zypern nicht nochmal erleben.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Mit der Champions League kennt sich Heiko Herrlich gut aus. 29 Partien hat er als Spieler in der Königsklasse absolviert und 1997 gehörte er zu der historischen Mannschaft von Borussia Dortmund, die den „Henkelpott“ gewann. Als Trainer ist bisher allerdings die Europa League mit Bayer 04 das höchste der internationalen Gefühle für den 47-Jährigen. Die Werkself steht in Gruppe A an der Tabellenspitze – mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Zürich. Vor dem Auswärtsspiel bei AEK Larnaka am Donnerstagabend (21 Uhr) ist die Zielsetzung daher klar: Nur der Gruppensieg zählt. Die Konkurrenz aus der Schweiz tritt parallel bei Ludogorez Rasgrad an.

Obwohl er gegen die Zyprioten massiv rotieren wird, erwartet Herrlich im Grunde ein der Champions League würdiges Niveau. Mit der schwachen Leistung zuletzt im Heimspiel gegen Rasgrad (1:1) habe er sich nicht identifizieren können – „und nicht nur ich“, wie er betont. Er nimmt vor allem seine Reservisten in die Pflicht. „Der Kader ist zur Verfügung gestellt worden mit der Zielvorgabe, in die Champions League zu kommen. Da sollte man es schaffen, dass man als Team auftritt und zeigt, warum man in diesem Kader ist.“ Gegen Rasgrad sei das nicht gelungen. „Wir haben ja den Vorteil, dass wir schon in der nächsten Runde sind. Larnaka ist kein europäischer Spitzenverein. Wir treten da an, um zu gewinnen.“ Das Spiel auf Zypern sei auch eine Chance, sich zu zeigen und zu empfehlen. Damit dürften vor allem die Spieler gemeint sein, die in der Liga bislang nur sporadisch zum Einsatz kamen.

Seine klare Zielsetzung, die Gruppe gewinnen zu wollen, habe aber nichts mit der Arithmetik des Wettbewerbs zu tun. Zur Erinnerung: Als Gruppensieger ist es nicht möglich, in der ersten K.o.-Runde im kommenden Jahr gegen einen der Absteiger aus der Champions League anzutreten. Zudem wäre ebenfalls ausgeschlossen, gegen einen anderen Gruppensieger anzutreten. Insofern würde Bayer 04 auf diesem Weg die dicken Brocken im Sechzehntelfinale vermeiden. „Ich sehe das sportlich“, betont Herrlich. „Wir können uns Schwung für die letzten drei Bundesligaspiele bis zur Winterpause holen, in denen wir auch noch ein paar Punkte gewinnen wollen.“ Er wolle den Gruppensieg keinesfalls, nur um einem starken Gegner aus dem Weg zu gehen.

So oder so dürfte auch mit Blick auf die Rotation bereits die Partie am kommenden Sonntag in und gegen Frankfurt im Hinterkopf eine Rolle spielen. Mit einem Sieg wäre die Werkself zumindest wieder auf Tuchfühlung mit den begehrten Plätzen im oberen Drittel der Tabelle. Eine Niederlage wäre hingegen erneut ein empfindlicher Rückschlag auf dem Weg zu alter Stärke.

Drei Leistungsträger sind noch Wackelkandidaten für einen Einsatz gegen die Eintracht: Sven Bender (Sprunggelenk), Jonathan Tah (Adduktoren) und Karim Bellarabi (Nackenprobleme). Bei dem Trio ist Herrlich aber optimistisch, dass es bis Sonntag klappen kann. Für Larnaka sind die drei kein Thema – ebenso wie Kai Havertz, Kevin Volland und Charles Aránguiz, die den Flug nach Zypern nicht antreten und geschont werden. Dafür rücken wohl unter anderem Kevin Bukusu und Adrian Stanilewicz aus der U19 in den Kader.

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