Bayer Leverkusen Hannover beendet Bayers Siegesserie

Hannover · Mitte Oktober hatte Bayer Leverkusens Teamchef Sami Hyypiä einmal kundgetan, er wolle mit seinem Team die Weihnachtstage gerne in der Nähe von Platz eins verbringen. Was damals von vielen Beobachtern noch als zu optimistisch belächelt worden war, hätte für Hyypiä und seine Spieler gestern fast schon in Erfüllung gehen können.

Bundesliga 12/13: Hannover - Leverkusen
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Doch weil Bayer bei Hannover 96 aufgrund haarsträubender Abwehrfehler völlig unnötig mit 2:3 (1:1) verlor, verpasste es das Team, sich ein Überwintern auf Rang zwei schon vorzeitig zu sichern und sich im Kampf um die Champions-League-Plätze auf sechs Zähler abzusetzen.

Schwierige Platzverhältnisse

Die Leverkusener Verantwortlichen hatten die zu erwartenden schlechten Platzverhältnisse in Hannover zwar bereits im Vorfeld der Partie thematisiert, aber das mit unzähligen Rasenflicken übersäte, teilweise regelrecht sumpfige Spielfeld, das in den beiden Fünfmeterräumen den schlechteren Bolzplätzen dieser Republik Konkurrenz machte, dürfte trotz allem die schlimmsten Erwartungen einer spielstarken Gästemannschaft übertroffen haben.

Allein, der niedersächsische Acker vermochte die Werkself nicht daran zu hindern, wie so oft in den vergangenen Wochen schnell und ansehnlich zu kombinieren. Schon gar nicht in Minute drei, als Gonzalo Castro nach einer sehenswerten Stafette über André Schürrle und Lars Bender aus zehn Metern den Ball freistehend ins verwaiste 96-Tor schieben konnte. Es war bereits Castros sechster Treffer in dieser Spielzeit.

Doch was in der schnellen Leverkusener Offensive zufriedenstellend funktionierte, stieß bei den eigenen Innenverteidigern an folgenschwere Grenzen: Philipp Wollscheid vertändelte zunächst den Ball an der linken Außenlinie gegen Mame Diouf. Von dort landete das Leder bei Szabolcs Huszti, den Manuel Friedrich im Sechzehnmeterraum ob fehlender Grundschnelligkeit nur lupenrein zu legen verstand. Hannovers Ungar Huszti verwandelte vor 45800 Zuschauern den fälligen Strafstoß sicher zum 1:1.

Mirko Slomka, der seinen Vertrag bei Hannover in dieser Woche bis 2016 verlängert hatte und zum 100. Mal als Trainer der "Roten" auf der Bank saß, durfte sich in einer zunehmend munteren Partie auch weiterhin der tatkräftigen Unterstützung von Bayers Innennverteidigern sicher sein. Als Jan Schlaudraff einen Ball aus dem Halbfeld eher unmotiviert hoch vor das Gästetor brachte, erfreute sich Diouf größtmöglicher Nichtbeachtung durch Wollscheid und Friedrich und köpfte zum 2:1 ein.

Folglich sah sich Bayers Offensive wieder in der Verantwortung, korrigierend eingreifen. Sie tat die postwendend in Person von Stefan Kießling, der eine Bender-Flanke zum 2:2 einköpfte und sein Torekonto damit auf zehn Treffer ausbaute. Doch was immer Leverkusen auch vorne produzierte, hinten rissen sie es wieder ein. Diesmal foulte Stefan Reinartz Huszti elfmeterwürdig. Und der Gefoulte schoss auch seinen zweiten Elfmeter seelenruhig ins Tor. Darauf hatte Leverkusens Offensive am Ende keine Antwort mehr.

(areh)
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