Vor Duell mit Hoffenheim Seoane setzt auf Bayers Comeback-Qualität

Leverkusen · Die Werkself empfängt den Verfolger aus Hoffenheim zum letzten Spiel des Jahres in der BayArena. Bayer Leverkusens Trainer erklärt, warum er zuversichtlich ist, dass sein Team die richtige Reaktion auf das Frankfurt-Debakel zeigt.

 Gerardo Seoane beim Interview am Rande des Europa-League-Spiels vor einer Woche in Budapest.

Gerardo Seoane beim Interview am Rande des Europa-League-Spiels vor einer Woche in Budapest.

Foto: dpa/Marton Monus

Bei der Aussprache zwischen Mannschaft, Trainer- und Betreuerstab hätten wohl nicht wenige Bundesliga-Beobachter gerne Mäuschen gespielt. Nach dem 2:5-Debakel bei Eintracht Frankfurt hatte Bayers Trainer Gerardo Seoane angekündigt, das Gespräch mit seinen Profis zu suchen, um nach den Gründen für das desolate Auftreten ab Mitte der ersten Halbzeit zu forschen. Der Austausch fand inzwischen statt – Details wollte der 43-Jährige vor dem letzten Heimspiel des Jahres an diesem Mittwoch (20.30 Uhr) gegen den Tabellennachbarn TSG Hoffenheim aber nicht preisgeben.

„Was wir intern besprechen, bleibt intern“, sagte der Schweizer Coach des Werksklubs. Wichtig sei in seinen Augen vor allem, nach Niederlagen selbstkritisch in der Analyse zu sein und Verantwortung zu übernehmen. „Zu der Entwicklung einer Mannschaft gehören Höhen und Tiefen dazu, das ist normal“, betonte Seoane. „Entscheidend ist immer, dass mittel- und langfristig der Durchschnitt stimmt. Und das tut er im Moment.“

Sorge, dass seine Mannschaft wie zuletzt im Oktober nach der Pleite gegen München (1:5) erneut in einen Negativstrudel geraten könne, habe er nicht. Das entspreche auch überhaupt nicht seiner Denkweise, erklärte Seoane. „Ich versuche immer, nach vorne zu schauen.“ Zudem habe die Werkself in der Vergangenheit auch immer wieder positive Antworten gegeben.

Als Beispiel hierfür nannte er das Hinspiel in der Europa League bei Betis Sevilla (1:1), das nur wenige Tage nach dem verlorenen Top-Spiel gegen die Bayern stattfand. „Wir haben dieses Spiel sehr positiv bewertet“, sagte Seoane. Die Mannschaft habe daher schon bewiesen, dass sie fähig sei, eine Reaktion zu zeigen und „sich zu fangen“. Das sei eine Qualität der Werkself. „Wir sind überzeugt, dass es gegen Hoffenheim eine veränderte Einstellung auf dem Platz geben wird.“

Sein Gegenüber, Sebastian Hoeneß, betonte vor dem Duell zwischen dem Dritten und Vierten der Tabelle: „Wir werden sie bearbeiten und versuchen, sie durch unsere Art, Fußball zu spielen, zu verunsichern.“ Um das zu verhindern, will Seoane sein Team wieder in einer agierenden, aktiven Rolle sehen. „Ich versuche, meiner Mannschaft Sicherheit zu geben und ihr Lösungen anzubieten, wie wir das Spiel angehen wollen.“ Es gehe darum, dass seine Mannschaft Energie auf den Platz bringe und sie in der Defensive und Offensive harmoniere. „Und dann braucht es sicherlich auch ein gewisses Wettkampfglück.“

Verzichten muss der Coach gegen die mit zuletzt vier Siegen in Serie gut aufgelegten Baden-Württemberger neben Julian Baumgartlinger (Reha nach Kreuzband-OP) auch auf den gelbgesperrten Jeremie Frimpong. Seoane ließ offen, ob er den Rechtsverteidiger Eins-zu-eins ersetzen werde, oder aber sein System anpasse. Kandidaten für einen positionstreuen Wechsel wären Odilon Kossounou und Panagiotis Retsos.

Florian Wirtz wird hingegen sicher spielen – und damit ein Jubiläum feiern. Für das erst 18-jährige Leverkusener Top-Talent ist die Partie gegen die TSG das bereits 50. Spiel in der Bundesliga. „Da fehlen einem irgendwann die Adjektive“, sagte Seoane. „Seine Entwicklung in dem jungen Alter ist phänomenal. Er ist nicht nur Stamm-, sondern auch Führungsspieler in einer sehr guten Mannschaft.“

So könnten sie spielen Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba, Hincapie – Andrich, Demirbay – Diaby, Wirtz, Adli – Schick.

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