Top-Talent von Bayer 04 Seoane hat Adli von der Werkself überzeugt

Leverkusen · Bayer Leverkusens Sommerzugang Amine Adli hat bei seiner Vorstellung von Trainer Gerardo Seoane, dem Werksklub und seinen neuen Mitspielern geschwärmt. Der 21-Jährige will in der Bundesliga den nächsten Schritt seiner Entwicklung machen.

Wechselte in diesem Sommer aus der zweiten französischen Liga unters Bayer-Kreuz: Top-Talent Amine Adli.

Wechselte in diesem Sommer aus der zweiten französischen Liga unters Bayer-Kreuz: Top-Talent Amine Adli.

Foto: Jörg Schüler/Bayer 04 Leverkusen/Jörg Schüler

Beinahe wäre Amine Adli ein traumhafter Einstand gelungen. In der Schlussphase des Spiels beim FC Augsburg bekam der gerade eingewechselte Zugang einen schönen Pass von Florian Wirtz. Der 21-Jährige fackelte nicht lange, trieb den Ball Richtung Tor, zog ab und scheiterte an Rafal Gikiewicz und dem rechten Pfosten – eine Szene, die Adli auch ein paar Tage später bei seiner Vorstellung in Leverkusen noch beschäftigt.

„Ich bin am Freitag angekommen, sofort ins Trainings eingestiegen und als ich gefragt wurde, ob ich spielen will, habe ich natürlich sofort ja gesagt“, berichtet der Zugang vom französischen Zweitligisten FC Toulouse. „Ich bin froh, dass mir ein paar Minuten ermöglicht wurden. Es ist schade, dass der Ball gehalten wurde, aber ich hoffe sehr, dass ich bald neue Gelegenheiten haben werde, mein erstes Tor für Leverkusen zu schießen.“

Dass Adlis erster Torschuss beinahe auch zu einem Treffer für die Werkself wurde, liegt auch an Trainer Gerardo Seoane. Er war es, der Adli davon überzeugte, nicht zu Bayern München, sondern zum Werksklub zu wechseln. Auch andere Top-Teams waren interessiert an dem Offensivspieler, doch Leverkusen hatte die besseren Argumente.

„Das hat hauptsächlich mit dem Trainer zu tun. Wir hatten eine lange Diskussion, in der er mir erklärt hat, welche Ziele er verfolgt und welche Rolle er den jungen Spielern in der Mannschaft geben möchte. Das waren viele positive Aspekte, die mich davon überzeugt haben, dass ich hier im richtigen Verein bin“, betont Adli, der Bayers Verantwortlichen kolportierte 7,5 Millionen Euro Ablöse wert war. Dass die Rheinländer die namhafte Konkurrenz im In- und Ausland ausstechen konnten, lässt sich in einem einfachen Wort zusammenfassen: Perspektive.

„Es ging tatsächlich bis zum letzten Moment“, schildert Adli die Verhandlungen. „Wir haben uns die Vorhaben der verschiedenen Trainer angehört.“ Vor allem das Projekt bei Bayer habe sein Interesse geweckt. „Ich habe in der Familie und mit Vertrauten darüber gesprochen, was die richtige Wahl ist, und wir haben uns für Leverkusen entschieden. Dann ging es sehr schnell.“ Eine kleine Rolle hat dabei auch der Werdegang seines Landsmanns Moussa Diaby gespielt, der sich im Sommer 2019 der Werkself anschloss, Zeit bekam, sich steigerte und dann zum Stamm- und nun auch Nationalspieler avanciert ist. „Das hat nicht den Hauptausschlag gegeben, aber ich habe gesehen, welche Erfolge und Möglichkeiten Moussa Diaby hier hat. Es ist schön, dass auch ein anderer Franzose in der Mannschaft ist. Das erleichtert den Anfang sehr“, sagt Adli.

Der Sprung aus der zweiten Liga seines Heimatlandes zu einem Champions-League-Aspiranten in der Bundesliga ist freilich groß – vielleicht nicht unbedingt geografisch, wohl aber sportlich. Den variabel einsetzbaren Angreifer, der im französischen Unterhaus zum Spieler der Vorsaison gekürt wurde, ficht das aber nicht an. „Ich mache mir keine Sorgen. Ich freue mich sehr, dass ich mich jetzt auf diesem höheren Niveau messen kann.“

Die Integration falle ihm ebenfalls leicht, auch dank französischsprachiger Spieler wie Jonathan Tah oder Odilon Kossounou. Auch Seoane ist bekanntermaßen linguistisch begabt und spricht unter anderem fließend Französisch. „Es war sehr angenehm, so empfangen zu werden“, betont der Sommerzugang, der zumindest ein Stück weit in die Fußstapfen des zu Aston Villa abgewanderten Leon Bailey treten soll. „Ich fühle mich aber nicht als Ersatz für ihn, sondern bin hier, um meine eigene Rolle als Amine Adli zu erfüllen. Ich sehe sehr positiv in die Zukunft“, sagt die neue Nummer 31 der Werkself. Mit seiner Rückennummer ist er sehr zufrieden. Sie strahlt auch eine gewisse Heimatverbundenheit aus. „Das ist die Nummer des Departments von Toulouse. Das gefällt mir sehr“, erklärt Adli, der sich selbst als sehr schnell, wendig und dribbelstark beschreibt. „Das sind meine Stärken, die ich hier einbringen will.“

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