Bayer Leverkusen Julian Brandt bleibt bei der WM-Kaderfrage "relativ entspannt"

Leverkusen · Montag ist es soweit: Joachim Löw benennt den endgültigen Kader für die Weltmeisterschaft in Russland. Aus bislang 27 Spielern im Aufgebot des DFB müssen bis 12 Uhr 23 werden - unter den Streichkandidaten ist auch das Trio von Bayer 04: Bernd Leno, Jonathan Tah und Julian Brandt.

Österreichs Sebastian Prödl im Zweikampf mit Julian Brandt beim Länderspiel in Klagenfurt am Samstag.

Österreichs Sebastian Prödl im Zweikampf mit Julian Brandt beim Länderspiel in Klagenfurt am Samstag.

Foto: AFP/JOE KLAMAR

Letzterer erhielt bei der 1:2 (1:0)-Niederlage gegen Österreich am Samstag 67 Minuten Zeit, um den Bundestrainer von seiner Form zu überzeugen - und der 22-Jährige nutze die Gelegenheit zumindest teilweise für Eigenwerbung. Wegen eines Unwetters wurde die Partie erst um 19.43 statt um 18 Uhr angepfiffen. Zwischenzeitlich stand gar eine Absage zur Debatte.

Brandt durfte von Beginn an im rechten Mittelfeld ran, sein zweiter Treffer im 14. Länderspiel blieb ihm aber trotz eines engagierten Auftritts mit zwei Torchancen verwehrt (20./39.), ehe er Platz für Leipzigs Stürmer Timo Werner machte. "Ich habe mir vorgenommen, mein Bestes zu geben. Das eine oder andere Ding hätte ich versenken können", sagte Brandt nach dem Schlusspfiff. Der endgültigen WM-Nominierung blickt die Nummer 10 der Werkself mit Gelassenheit entgegen: "Ich bin da relativ entspannt und ich lasse das auf mich zukommen." Sein Debüt gab der Blondschopf am 29. Mai 2016 unter Löw. Seitdem gehört er mindestens zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft und war auch Teil des Teams, das vor etwa einem Jahr den Confed-Cup in Russland gewann.

Vor zwei Jahren stand der gebürtige Bremer ebenfalls bereits im vorläufigen Kader für die EM in Frankreich, eher er doch noch gestrichen wurde. Dieses Schicksal droht ihm heute erneut, aber seine Chancen auf das finale Aufgebot sind größer als vor zwei Jahren.

Für Jonathan Tah, der gestern trotz des Fehlens von Mats Hummels und Jérôme Boateng keine Einsatzzeit erhielt, sieht es hingegen klar nach einer Streichung für das endgültige Aufgebot aus. Da momentan auch noch vier Torhüter im Kader stehen, muss auf jeden Fall ein Schlussmann zuhause bleiben - und es ist denkbar, dass es Bernd Leno erwischt, der im Trikot mit dem Adler auf der Brust nur selten überzeugen konnte. Hinzu kommt, dass Manuel Neuer gegen Österreich trotz der Niederlage ein gutes Spiel machte und etwaige Sorgen um seine Einsatzfähigkeit nach neunmonatiger Verletzungspause zerstreute.

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Foto: Markus Gilliar/DFB/dpa

Es ist demnach möglich, dass Bayer 04 letztlich keinen Spieler für die "Operation Titelverteidigung" stellt. Das wäre für die Anhänger der Werkself bedauerlich, denn der letzte Test des DFB vor der Abreise nach Russland ist am kommenden Freitag gegen Saudi Arabien in der BayArena angesetzt (19.30 Uhr).

(mane)
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