Kampf um die Champions League Bayer 04 hat im Fernduell mit Gladbach die Nase vorn

Leverkusen · Durch das 3:1 in Derby gegen den 1. FC Köln hält die Werkself im Fernduell mit Borussia Mönchengladbach weiter alle Trümpfe in der Hand. Sorgen gibt’s bei Bayer Leverkusen derweil um Abwehrchef Sven Bender.

 Moussa Diaby (l.) feierte mit Sven Bender dessen Tor zum 1:0 im Derby gegen Köln.

Moussa Diaby (l.) feierte mit Sven Bender dessen Tor zum 1:0 im Derby gegen Köln.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Dass ein Sieg gegen den rheinischen Rivalen aus Köln immer noch ein wenig mehr Freude bereitet als drei Punkte gegen einen x-beliebigen Gegner zu holen, wurde am späten Mittwochabend deutlich. Einige Fans des Werksklubs starteten ein Hupkonzert rund um die BayArena, Julian Baumgartlinger und Kevin Volland flachsten gemeinsam beim TV-Interview und auch Trainer Peter Bosz wirkte auf der obligatorischen Pressekonferenz nach der Partie deutlich zufriedener als noch einige Tage zuvor in Gelsenkirchen. Wichtig war das verdiente 3:1 (2:0) gegen einen schwachen FC vor allem, um weiter Kurs auf die Champions-League-Plätze zu halten.

Denn Mönchengladbach hatte die Werkself am Tag zuvor mit einem klaren Triumph gegen Wolfsburg (3:0) unter Druck gesetzt. Anstatt jedoch wie beim FC Schalke zu verkrampfen, legte Leverkusen gegen die Elf von Coach Markus Gisdol dieses Mal einen guten Start hin. Sven Bender belohnte den engagierten Auftritt mit dem Führungstreffer (7.), Kai Havertz erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 (39.). Vom Gast aus der Domstadt war mit Ausnahme einer kurzen Drangphase nach dem Wiederanpfiff, in der Sebastiaan Bornauw auch der Anschlusstreffer gelang (59.), kaum etwas zu sehen. Moussa Diabys Tor zum 3:1 (83.) brachte Bayer Gewissheit.

Ohnehin gehörte der junge Franzose zu den Besten einer insgesamt guten Bayer-Mannschaft. Coach Bosz fand die Leistung des in Paris geborenen 20-Jährigen sogar „überragend“. Einzig die Viertelstunde nach der Pause sowie die verpassten Gelegenheiten, Köln früher den Stecker zu ziehen, waren dem Niederländer ein Dorn im Auge. „Das ist unnötig, wenn man das Spiel so unter Kontrolle hat“, sagte Bosz.

Bei noch zwei ausstehenden Spielen und einem Punkt Vorsprung hat Bayer im Fernduell mit Gladbach die Qualifikation für die Königsklasse weiter in der eigenen Hand. „Aber sie haben ein ähnliches Programm wie wir und sind gut drauf“, mahnte Baumgartlinger. Auf einen Ausrutscher der Konkurrenz dürfe die Werkself daher nicht hoffen. Sein Teamkollege Volland argumentierte ähnlich. „Man sieht, wie viel Druck auf den Partien ist, wie die Konkurrenz punktet. Deshalb sind wir in der Pflicht, unsere Spiele zu gewinnen“, erläuterte der 27-Jährige.

Er stand in der 21. Minute im Fokus. Kölns Rafael Czichos traf den Angreifer der Werkself bei einer Grätsche heftig, sah für die Aktion aber nur die Gelbe Karte. „Das ist dunkelrot, darüber muss man nicht diskutieren. Die nächste Stufe wäre der Schienbeinbruch gewesen“, sagte Volland. „Der Schiedsrichter argumentiert, dass mein Bein nicht im Gras gestanden habe. Aber was kommt, wenn es da steht? Vielleicht das Karriere-Aus.“

Während Volland weitermachen konnte, war für Sven Bender das Derby frühzeitig beendet. Er musste mit Problemen am Sprunggelenk nach 30 Minuten ausgewechselt werden und droht, die Partie am Samstag bei Hertha BSC (15.30 Uhr) zu verpassen. Ob und wie lange er ausfällt, konnte der Werksklub am Donnerstag nicht sagen.

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