Bayer 04 Leverkusen Forsch in Franken

Jupp Heynckes fordert vor dem Spiel in Nürnberg wieder mehr Angriffswucht von seinem Team. Renato Augusto ist dabei ein ernsthafter Kandidat für die Startelf. Das Rennen um Toni Kroos scheint derweil verloren.

Am Donnerstag hatte Jupp Heynckes seine Schäfchen wohlbehalten von deren Welt-Tournee zurück. Jeder der Nationalspieler, die die Bayer-04-Trainingsgruppe in dieser Woche auf ein überschaubares Maß gestutzt hatten, gliederte sich ohne Blessuren in den Alltag ein. Dieser heißt Nürnberg und soll am Sonntag (15.30 Uhr) nach zuletzt zwei Remis wieder einen Sieg und mehr Offensivaktionen mit sich bringen.

"Wir müssen wieder forsch nach vorne spielen, mehr Angriffswucht entwickeln", sagte Heynckes. Gegen Köln sei die Riskobereitschaft zu gering gewesen, und auch von den Außenverteidigern habe er energische Ausflüge nach vorne vermisst. Mit der Einwechslung von Renato Augusto wurde in Halbzeit zwei einiges besser, und so hat sich der Brasilianer wieder in eine Position gebracht, in der er in den Augen seines Trainers eine Option für die erste Elf darstellt.

"Renato ist wieder in wesentlich besserer Verfassung. Ich stelle Überlegungen an, ihn von Anfang an spielen zu lassen", sagte Heynckes. Ob dafür Tranquillo Barnetta eine Pause erhält oder Bayer auf das System mit einer Spitze und drei offensiven Mittelfelspielern umschwenkt, wollte der 64-Jährige noch offen lassen.

Den Gegner aus Nürnberg (ohne den gesperrten Torjäger Albert Bunjaku) schätzt Leverkusens Coach stabiler ein als noch in der Hinserie, vor allem dank der ausgeliehenen Defensivkräfte Breno, Ottl (beide FC Bayern) sowie Tavares (Hamburger SV). "Aus Franken ist zu hören, dass sie gegen uns ähnlich agieren wollen, wie vor zwei Wochen gegen den FC Bayern", sagte Heynckes.

Damals hieß es am Ende 1:1. Ein Ergebnis, das zu wenig wäre für Bayers Ambitionen für die ersten drei Plätze. Ob sie nun Jäger oder Gejagter seien, lautete eine Frage. "Wissen Sie, von diesem ganzen Bally Hoo lassen wir uns nicht beeindrucken. Nehmen Sie den Felix Magath, der stapelt so tief und rechnet sich insgeheim natürlich nach ganz oben etwas aus", sagte Heynckes.

Vom Tabellenführer an der Isar gab es gestern die x-te Verlautbarung, dass Toni Kroos nach Ablauf dieser Saison endgültig zum FC Bayern zurückkehre — dieses Mal kundgetan von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und in Richtung Kroos verbunden mit dem Versprechen, ab Sommer eine tragende Rolle beim Rekordmeister zu spielen. Heynckes hangelte sich gestern in diesem Thema an bereits gesagtem entlang, betonte, dass das umworbene Mittelfeldtalent stets betont habe, dass er sich in Leverkusen wohl fühle. Und: "Ich hoffe, dass er sich von diesem Wirbel nicht ablenken lässt."

(RP)
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