Verändern will er wieder viel, doch der Anstand bleibt dabei diesmal zumindest etwas auf der Strecke. Prandelli ist mit dem Vorbereitungsplan der Türken nicht einverstanden und entschied, das für Samstag vertraglich fixierte Testspiel im österreichischen Seekirchen gegen Bayer 04 Leverkusen kurzfristig abzusagen.

So hob der Bayer-Tross am Dienstagabend um 19.05 Uhr mit Ettihad Airways Flug EY 1533 nach Salzburg ohne die Gewissheit ab, neben dem Spiel gegen Lokomotive Moskau (Dienstag, 22. Juli in Zell am See) einen zweiten Test zu absolvieren. "Es ist natürlich unglücklich, so etwas so kurz vor der Abreise zu erfahren", sagte Bayer-Trainer Roger Schmidt. Alle Leverkusener Verantwortlichen waren aber optimistisch, einen adäquaten Gegner für Samstag zu finden. Und so kam es letztlich auch: Gegen Olympique Marseille wird die "Werkself" am selben Ort, zur gleichen Zeit spielen (19 Uhr).

Bis kommenden Mittwoch bereitet sich die Werkself mit ihrem neuen Coach nun in der malerischen Kulisse des Salzburger Lands in Zell am See/Kaprun auf die neue Saison vor. Roger Schmidt will die Woche einerseits nutzen, um Trainingsinhalte zu vertiefen und sieht das Lager andererseits als "Gelegenheit, näher zusammenzurücken".# Obwohl er kein Freund von speziellen Maßnahmen zur Stärkung des Teamgeists sei. "Das beste Teambuilding ist für mich richtig gutes Pressing, denn das funktioniert nur, wenn alle zusammenarbeiten", sagte der 47-Jährige. Einer der gestern eine Extraschicht der etwas anderen Art einlegen musste, war Bernd Leno. Der Torhüter wurde nach dem Vormittagstraining zu einer unangekündigten Kontrolle der Nationalen Anti Doping Agentur gebeten.

Noch ein Jahr entfernt vom Bayer-Trainingslager ist Christoph Kramer, der für eine weitere Saison an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen ist. Gestern verkündete der SSC Neapel sein Interesse am gerade aus Brasilien zurückgekehrten Weltmeister. Der italienische Klub sei bereit, acht Millionen Euro für den 23-Jährigen zu zahlen.