Leverkusen Erstwähler und Rentner testen Wahl-O-Mat

Leverkusen · Bei welcher Partei er bei der Landtagswahl am 13. Mai sein Kreuzchen macht, weiß er noch nicht. Für Timm Kreutzer steht aber eindeutig fest: Zwei Parteien gehen gar nicht: "Pro NRW und die NPD", sagt der Zwölftklässler des Landrat-Lucas Gymnasiums. Ob der Wahl-O-Mat der Landeszentrale für politische Bildung das genauso sieht? Der 18-jährige Gymnasiast startet das Internet-Tool.

 Timm Kreutzer (rechts) und Patrick Boll testen den Wahl-O-Mat.

Timm Kreutzer (rechts) und Patrick Boll testen den Wahl-O-Mat.

Foto: UMI

Nach 38 Fragen zum Ergebnis

 Lothar und Diethilde Bendzulla am Wahl-O-Mat im Wohnhaus Upladin.

Lothar und Diethilde Bendzulla am Wahl-O-Mat im Wohnhaus Upladin.

Foto: Miserius, Uwe

"Ausnahmsloses Rauchverbot in allen Gaststätten und Restaurants" — "Das Gymnasium soll in Nordrhein-Westfalen als Schulform langfristig erhalten bleiben". Durch die ersten Fragen klickt sich der Erstwähler zügig durch. Dann gerät Timm ins Stocken: "In allen Regionen NRW' s: Einführung eines "Sozialtickets" für die Benutzung von Bus und Bahn!" Timm liest sich die Frage noch einmal durch, dann entscheidet er sich schließlich für die Antwort: "neutral". Weiter geht der wilde Ritt durch alle Politikfelder.

"Generelles Tempolimit auf allen Autobahnen in NRW". "Da stimme ich nicht zu", sagt der 18-Jährige bestimmt. Nach 38 Fragen ist es geschafft: Am Ende kreuzt Timm noch an, welche Themenfelder ihm am wichtigsten sind. Daraus ermittelt der Wahl-O-Mat in Form einer Rangliste, welche Parteien mit ihren Thesen und Zielen Timms' Vorstellungen am nächsten liegt. Das Ergebnis: Tierschutzpartei, dicht gefolgt von Piraten, CDU und SPD. Das Ergebnis ist für den Erstwähler überraschend: "Die Tierschutzpartei an erster Stelle, das wundert mich. Ich werde mir mal deren Wahlprogramm anschauen."

Patrick Boll macht als nächster den Test: "Ich weiß noch gar nicht, was ich am 13. Mai wählen soll", sagt der 18-Jährige. Auf die These "An den Schulen Nordrhein-Westfalens soll islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache angeboten werden" hat der Landrat-Lucas-Schüler eine klare Meinung: "Dem stimme ich nicht zu. Ich toleriere den Islam, aber am Ende sitzen nur Schüler mit Migrationshintergrund im Religionsunterricht." Nach 20 Minuten das Ergebnis: SPD, dicht gefolgt von den Piraten und der FDP. Das Ergebnis überrascht den Schüler, der den Einheitsbrei der Parteien beklagt.

Ist der Wahl-O-Mat auch etwas für Ältere? Diethilde Bendzulla (83), die mit der Erststimme die SPD und mit der Zweitstimme die Grünen wählen möchte, hat den Test gemacht. Selbst bedient hat die Bewohnerin des Wohnhauses Upladin das Internet-Angebot zwar nicht. Aber mit den Fragen kam die 83-Jährige gut zurecht. Nach einer Stunde und einigen Diskussionen mit Ehemann Lothar (85) ist es geschafft. Das Ergebnis überrascht die 83-Jährige: Die Grünen, dicht gefolgt von SPD, FDP und CDU: "Die CDU hätte einen Rang höher gehört", kommentiert die 83-Jährige. Auch der 85-Jährige SPD-Wähler kündigte an, das Angebot testen zu wollen. "Ich bin gespannt auf das Ergebnis."

(RP/rl)
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