Bundesliga 20/21 Freiburg - Bayer 04: die Werkself in der Einzelkritik
Lukas Hradecky
Bayers Nummer eins nahm das Versagen seiner Vorderleute vor dem 0:1 kopfschüttelnd zur Kenntnis und war nur wenige Minuten später erneut geschlagen – allerdings stand in der Entstehung des Volley-Treffers von Jonathan Schmid glücklicherweise Lucas Höler im Abseits. Parierte in der 33. Minute stark gegen Vincenzo Grifo, der aus acht Metern per Kopf den Abschluss suchte, und in der Schlussphase Nils Petersens gewagten Distanzschuss. Beim 2:3 von Petersen war er hingegen erneut machtlos.
Note: 2
Lars Bender
War auf der rechten Seite erst außen vor, ackerte sich dann aber ins Spiel und bewies nicht nur durch seine Vorlage zum 2:1 Cleverness. Während sich die meisten Spieler wohl an einer hohen Flanke versucht hätten, hielt er den Ball flach – und bediente den lauernden Lucas Alario mustergültig zentral vor dem Tor.
Note: 3+
Sven Bender
Stand vor dem 0:1 zu tief und hob das Abseits auf. Es war nicht die einzige unvorteilhafte Szene des 31-Jährigen. Sah nach seinem Foul gegen den agilen Lucas Höler erst die Rote Karte, die der Überprüfung durch den Videobeweis aber nicht standhielt und auf Gelb korrigiert wurde. Gut für Bayer, denn sonst hätte die Werkself wie schon unter der Woche bei Slavia Prag rund 70 Minuten in Unterzahl spielen müssen.
Note: 3-
Edmond Tapsoba
Wo er mit seinem Kopf war als sich Lucas Höler hinter seinem Rücken davonstahl, um wenige Sekunden später Freiburgs frühe Führung zu erzielen, ist unbekannt. Sicher ist, dass sein Stellungsspiel schlecht und der Wille, dem Gegenspieler hinterher zu sprinten, nicht vorhanden war. Auch danach offenbarte der Nationalspieler Burkina Fasos ungewohnte Schwächen, ehe er sich stabilisierte.
Note: 4
Daley Sinkgraven
Unauffälliges Spiel des Niederländers, der defensiv bisweilen wackelig agierte, aber immerhin ein paar offensive Impulse setzen konnte.
Note: 4+
Julian Baumgartlinger
Hielt seine Position zwischen den Linien und schloss Lücken, wo es notwendig war. Dass er den Ball unmittelbar vor dem 2:1 nicht aus knapp 20 Metern blind aufs Tor hämmerte, sondern klug zur Seite ablegte, wo sich dann über Florian Witz und Lars Bender Zählbares entwickeln konnte, ist einer der Belege für eine gute Leistung des Österreichers.
Note: 2
Florian Wirtz
Steuerte die Vor-Vorlage zum 2:1 und die Vorlage zum 3:1 bei, verzettelte sich aber auch hier und da bei seinen Aktionen. Der 17-Jährige hatte vor allem in der zähen ersten halben Stunde Probleme, seine Stärken einzubringen, um das Tempo in der Offensive zu erhöhen.
Note: 2-
Nadiem Amiri
Lange war es ein bestenfalls durchschnittlicher Auftritt des Nationalspielers, dessen Ballverluste mitunter zu gefährlichen Kontern der Freiburger führten. Dann erzielte er aus dem Nichts und aus dem Stand den Treffer zum 3:1, der nicht nur wegen seines Hakens vor dem Präzisionsschuss sehenswert war.
Note: 2-
Leon Bailey
War viel unterwegs und redlich bemüht, letztlich aber ineffektiv. Musste viel einstecken, teilte aber hin und wieder auch aus und zeigte ein paar gute Flanken oder Schussversuche aus der Distanz.
Note: 3+
Lucas Alario
Schaltete bei einem missglückten Rückpass von Nicolas Höfler am schnellsten, spritzte ebenso dreist wie clever zum Ball und schloss eiskalt zum Ausgleich ab. Kurz vor der Halbzeit stand er genau da, wo ein Torjäger stehen muss und versenkte eine durchaus anspruchsvolle Hereingabe von Lars Bender lässig zum 2:1. Für der Argentinier ist es der zweite Doppelpack im zweiten Bundesligaspiel in Folge. Und erneut arbeitete er auch viel nach hinten mit.
Note: 1
Moussa Diaby
War erst nicht gut im Spiel, steigerte sich aber peu à peu und zeigte eine zumindest ordentliche zweite Halbzeit, die allerdings ohne große Glanzpunkte blieb.
Note: 4
Jonathan Tah (ab 65. Minute)
Ersetzte Sven Bender und bekam nach seinem guten Spiel bei Slavia Prag von Trainer Peter Bosz weitere Einsatzzeit. Der Nationalspieler bedankte sich mit einem schönen Kopfballtor ins lange Eck zum 4:2. Das tröstet darüber hinweg, dass er beim 2:3-Anschlusstreffer gegen Nils Petersen kurz zuvor zu spät kam.
Note: 3+
Kerem Demirbay (ab 65.)
Kam für Julian Baumgartlinger in die Partie und trat kurz danach einen Eckball präzise auf Jonathan Tahs Kopf, der zum 4:2 vollendete.
Note: 2
Karim Bellarabi (ab der 79.)
Der Pechvogel von Prag, wo er nach 22 Minuten unberechtigt eine Rote Karte sah, konnte sich noch ein paar Minuten im Breisgau rehabilitieren.
Ohne Note
Exequiel Palacios (ab 89.)
Durfte als Substitut für seinen Landsmann Lucas Alario auch noch ein paar Minuten den fiesen Freiburger Nieselregen „genießen“.
Ohne Note