Noten Bern – Leverkusen: die Werkself in der Einzelkritik
So haben wir die Werkself im Europa-League-Spiel bei den Young Boys Bern bewertet.
Niklas Lomb: Weil Lukas Hradecky weiterhin von Problemen an der Ferse geplagt ist, musste der 27-Jährige ran – und er konnte einem in den verheerenden ersten 45 Minuten nur leidtun. Seine Vorderleute ließen ihn komplett im Stich. Kurz vor dem Abpfiff parierte er stark gegen Gianluca Gaudino, doch der Ball prallte vom Pfosten an seinen Rücken und vor die Füße von Jordan Siebatcheu, der abstauben konnte. Unglücklich. Note: 4
Daley Sinkgraven: Defensiv hatte der Niederländer den bissigen Schweizern in der ersten Halbzeit wenig entgegenzusetzen. Ein ums andere Mal segelten von seiner Seite aus Flanken in Bayers Strafraum. Nach dem Wiederanpfiff fand er besser ins Spiel. Note: 4
Aleksandar Dragovic: Lieferte mit einem Patzer die Vorlage zum 0:3 und wirkte in der ersten Halbzeit ebenso überfordert, wie Bayers gesamte Defensive. Stabilisierte sich mit der Umstellung auf eine Dreierkette, die Peter Bosz nach der Horror-Halbzeit vornahm. Note: 5
Jonathan Tah: Beim Eckball vor dem 0:2 verlor er Jordan Siebatcheu aus den Augen, der locker einköpfen konnte. Ansonsten hatte der Innenverteidiger so viel zu tun, dass auch ein paar wichtige Klärungen dabei waren. Seinen parierten Kopfball konnte Patrik Schick Anfang der zweiten Halbzeit zum 2:3 abstauben. Note: 4-
Jeremie Frimpong (l.): Schnell ist der Winterzugang, trickreich und wendig auch. Seine beste Aktion war aber die Flanke auf Patrik Schick, der den Ball zum 3:1 einköpfen konnte. Der 20-Jährige hatte sich vorab wunderbar auf der rechten Seite durchgesetzt, ehe er den Treffer maßgeschneidert vorbereitete. Hatte auch defensiv gute Momente. Note: 3+
Nadiem Amiri: Ein schauderhafter Auftritt des Nationalspielers, der beim 0:1 viel zu passiv gegen Christian Fassnacht war und auch sonst völlig neben sich stand. Zur Halbzeit blieb er in der Kabine. Note: 5
Kerem Demirbay: Zeigte nach rund 20 Minuten eine ebenso beherzte wie wichtige Grätsche im eigenen Strafraum, die einen weiteren Gegentreffer verhinderte. Arbeitete viel nach hinten, war im Aufbauspiel aber zu unkreativ. Note: 4
Florian Wirtz: Auch der sonst so gewitzte 17-Jährige konnte zunächst nicht viel zum Offensivspiel der Werkself beitragen. Wirkte wie die gesamte Mannschaft in der zweiten Halbzeit wie ausgewechselt und bereitete unter anderem das mit Übersicht 3:3 vor. Note: 4+
Demarai Gray: Gab sein Startelfdebüt für Leverkusen und schoss nach zehn Minuten erstmals auf das Tor der Young Boys. Vergab nach etwas mehr als einer Stunde eine hundertprozentige Torchance. Insgesamt ein bestenfalls durchwachsener Auftritt des Engländers. Note: 4-
Leon Bailey: Verbuchte einen harmlosen Torschuss und ansonsten einige brotlose Dribblings. Bekam in Bayers Sturm- und Drangphase Anfang der zweiten Halbzeit einen Schlag aufs untere Schienbein ab, wand sich lange vor Schmerzen auf dem Kunstrasen und wurde kurz danach ausgewechselt – wohl eine Vorsichtsmaßnahme. Note: 4
Patrik Schick: Begann die zweite Halbzeit mit einem gut getimten Kopfball zum 1:3 und einem Abstauber zum 2:3. Der Doppelschlag dürfte dem Tschechen gutgetan haben. Danach war er deutlich besser im Spiel. Das kompensiert die schwache erste Hälfte. Note: 2-
Edmond Tapsoba (ab 46.): Kam für Nadiem Amiri, um der Abwehr Stabilität zu bringen – mit Erfolg. Die Umstellung auf eine Dreierkette brachte Bayer die Wende. Note: 2-
Moussa Diaby (ab 65.): Ersetzte Leon Bailey und überlupfte drei Minuten später frech Berns Keeper David von Ballmoos zum 3:3. Den Job als Joker hat er erfüllt. Note: 2-
Hier geht es zum Spielbericht: Bayer 04 verliert Torspektakel bei den Young Boys Bern