Europa League Bayer 04 - Rasgrad: die Werkself in der Einzelkritik
So haben wir die Leistung der Werkself im Spiel gegen Ludogorez Rasgrad bewertet.
Ramazan Özcan Ernsthafte Torschüsse hatte der Österreicher im Grunde nicht abzuwehren. Seine größte Herausforderung an diesem nasskalten Abend in der BayArena war wohl, irgendwie warm und beweglich zu bleiben. Beim 0:1 war er machtlos, parierte aber kurz davor einen Schuss dafür stark. Note: 2-
Wendell Trieb sich angesichts der weitgehend harmlosen Offensive der Bulgaren vor allem in der gegnerischen Hälfte herum, wo er zwar ein paar gute Bälle spielte, ansonsten aber ineffektiv blieb. Immerhin: Nach einer knappen Stunde brachte er den ersten wirklich gefährlichen Ball auf das Tor der Gäste, der allerdings pariert wurde. Note: 4-
Panagiotis Retsos Am ersten Tag der Vorbereitung brach er sich die Hand, im Trainingslager ein paar Wochen später zog er sich einen Sehnenriss im Oberschenkel zu. Monatelang arbeitete der Grieche an seinem Comeback. Gegen Rasgrad war es soweit – und er griff sich nach einer knappen halben Stunde ohne Fremdeinwirkung an den linken Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Das sah nicht gut aus. Was für ein Pech. Note: -
Aleksandar Dragovic Leistete sich in der Anfangsphase einen katastrophalen Fehlpass und ein paar Minuten später einen schlampigen Zweikampf. Beides blieb folgenlos, doch überzeugend war der Auftritt des Österreichers nicht. Beim Gegentor agierte er zu passiv. Note: 5
Mitchell Weiser Unter der Woche gab sich der Ex-Berliner selbstkritisch und sprach davon, in welchen Bereichen er sich noch verbessern müsste. Das Spiel gegen Rasgrad war auf dem Weg hin zu alter Stärke über weite Strecken indes eher ein Rück- als Fortschritt. Sein sehenswertes Tor zum Ausgleich aus eigentlich unmöglichem Winkel war hingegen ein Geniestreich. Note: 3-
Charles Aránguiz Der Chilene war meist vergeblich bemüht, das Spiel anzukurbeln und strahlte immerhin durch seine Freistöße einen zarten Hauch Torgefahr aus. Er braucht noch ein paar Spielminuten, um nach seiner langen Verletzungspause ganz der Alte zu werden. Nach einer guten Stunde ging er für Kapitän Lars Bender vom Platz. Note: 4
Paulinho Der Sommerzugang kam in dieser Saison bisher kaum zum Einsatz. Gegen den bulgarischen Meister stand er in der Startelf und nutzte die Zeit nur sehr bedingt, um sich für weitere Einsätze zu empfehlen. Der Brasilianer deutete bestenfalls im Ansatz an, warum er Bayers Verantwortlichen die kolportierten 18,5 Millionen Euro wert war. Note: 5
Leon Bailey Er war emsig, viel unterwegs, wagte sich nach wie vor in Eins-gegen-Eins-Situationen, doch was ihm in der Vorsaison mit schier spielerischer Leichtigkeit gelang, misslang ihm auch gegen die robust verteidigenden Bulgaren. Seine Dribblings waren meist nicht von Erfolg gekrönt, seine Abschlüsse zu unpräzise und seine Flanken verbesserungswürdig. Eine davon landete immerhin auf Umwegen vor Weisers Füßen, der dann das 1:1 markierte. Note: 4
Sam Schreck Seine ersten Pflichtspielminuten für die Profis von Bayer 04 waren für den 19-Jährigen eine durchwachsene Angelegenheit. Es wäre in dieser fußballerisch dürftigen Partie relativ einfach gewesen, positiv aufzufallen. Er ließ die Chance verstreichen und machte nach gut 70 Minuten für seinen Alterskollegen Kai Havertz Platz, der freilich in seiner Entwicklung um Meilen voraus ist. Note: 4-
Lucas Alario Hatte in der Anfangsphase des Spiels zwei vielversprechende Szenen. Dann tauchte er ab und nicht wieder auf. Note: 5
Isaac Kiese Thelin Der im Sommer auf den letzten Drücker verpflichtete Schwede offenbarte einige technische Defizite in der Ballannahme und war auch sonst nicht der erhoffte Wandspieler an vorderster Front der Angriffsreihe. Note: 5
Julian Baumgartlinger (ab 34. Minute) Ersetzte Retsos nach dessen unglücklicher Verletzung und erfüllte seine Hauptaufgabe, das Aufbauspiel der Gäste zu stören oder im Idealfall zu unterbrechen. Für das eigene Spiel nach vorne tat er allerdings zu wenig. Note: 4+
Lars Bender (ab 62. Minute) Kam für Aránguiz und absolvierte gegen Rasgrad das 50. Europapokalspiel seiner Karriere. Es dürfte allerdings keins sein, dass ihm lange in Erinnerung bleibt. Dennoch ein ordentlicher Auftritt des 29-Jährigen. Note: 3
Kai Havertz (ab 73. Minute) Der Youngster kam ins Spiel und gleich wurde es etwas besser. Das lag zwar nur bedingt an ihm, doch es hat gezeigt, wie wichtig der 19-Jährige für die Werkself ist. Note: -