Europa League 0:1 bei Slavia Prag – die Werkself in der Einzelkritik
Am Donnerstagabend musste Bayer 04 Leverkusen in der Europa League bei Slavia Prag ran. Hier finden Sie die Spieler der Werkself in der Einzelkritik.
Lukas Hradecky
Hatte in der ersten Halbzeit eigentlich nur wegen der Rückpässe seiner Teamkollegen regelmäßig Kontakt zum Ball, den er allerdings nicht immer sicher zurück an den Mann bringen konnte. In der 64. Minute stoppte er den mit Tempo und Ball am Fuß heranrauschenden Peter Olayinka regelwidrig im Sechzehnmeterraum, wehrte aber den fälligen Strafstoß von Nicolae Stanciu glänzend, und dessen wütenden Nachschuss noch glänzender ab. Parierte in der Schlussphase erneut stark gegen Stanciu, musste sich aber nach der folgenden Ecke Olayinkas Kopfball geschlagen geben.
Note: 2
Tin Jedvaj
Stand als Rechtsverteidiger in der Startelf und ließ sich auf seiner Seite wenig zuschulden kommen. War immer nah am Gegenspieler. Seine Offensivbemühungen verpufften indes weitgehend wirkungslos.
Note: 3
Jonthan Tah
In dieser Saison kam der Nationalspieler bislang nur sporadisch zum Einsatz. Nun stand er in der Startelf und war offenbar entschlossen, Eigenwerbung zu betreiben. Suchte öfter den langen Pass nach vorne, von denen aber zu wenige ankamen. In seinen meist gewonnenen Zweikämpfen war der Innenverteidiger an der Grenze zur Fairness kompromisslos. Blockte Anfang der zweiten Halbzeit einen gefährlichen Abschluss der Gastgeber in höchster Not.
Note: 2-
Aleksandar Dragovic
Wirkte in der Anfangsphase in der komplett durchrotierten und daher überhaupt nicht eingespielten Viererkette unsicher, was aber folgenlos blieb. Danach agierte der Österreicher lange konzentriert, verlor dann aber gegen Olayinka bei einer Ecke den entscheidenden Zweikampf im Strafraum. Ein folgenschwerer Fehler.
Note: 4-
Wendell
Zu Beginn schien der Brasilianer leichte Probleme mit dem Prager Rasen zu haben und rutschte aus. Danach kam er besser in die Partie und lieferte sich manch intensives Zweikampfgewühl mit den physisch sehr präsenten Spielern von Slavia.
Note: 3+
Julian Baumgartlinger
War von Anfang an mit viel Engagement dabei und nach der frühen Roten Karte gegen Karim Bellarabi noch mehr als ohnehin schon herausgefordert, besseren Zugriff auf forsch spielende Prager zu bekommen, die Räume eng zu machen und für Struktur im Spiel zu sorgen.
Note: 2-
Florian Wirtz
Der 17-jährige U21-Nationalspieler war bemüht, Schwung in Bayers Angriff zu bringen, hatte aber einige Probleme mit den bissig attackierenden Tschechen, die ihm kaum Raum zur Entfaltung ließen.
Note: 4
Kerem Demirbay
Ein lange eher dezenter Auftritt des 27-Jährigen, wenn man es galant umschreiben will. Spielte meist nur den sicheren Pass und strahlte nicht genug Kreativität aus. Kämpferisch ist ihm hingegen kein Vorwurf zu machen. In der Schlussphase avancierte er plötzlich mehr und mehr zum Mittelfeldmotor mit spürbarem Willen zum Ausgleich.
Note: 3
Karim Bellarabi
Warum genau William Collum – eigentlich ein international erfahrener Schiedsrichter aus Schottland – nach 22 Minuten die Rote Karte gegen Bayers Flügelflitzer zog, bleibt auch nach der zehnten Zeitlupe aus der zwölften Perspektive rätselhaft. Zugegeben: Bellarabi rutscht weg und mit gestrecktem Bein unglücklich in seinen mit viel Tempo den Ball vor sich hertreibenden Gegenspieler Lukas Provod, aber glatt Rot war das nicht. Mangels Video-Schiedsrichter in der Gruppenphase der Europa League blieb es bei der Fehlentscheidung. Gelb hätte in dem Fall vollkommen ausgereicht.
Ohne Note
Moussa Diaby
Der Franzose kämpfte mitunter auch nahe des eigenen Strafraums um den Ball und zeigte eine engagierte Leistung. Im Spiel nach vorne ging hingegen nicht allzu viel bei ihm.
Note: 4
Lucas Alario
Fand in der ersten Halbzeit so gut wie nicht statt, was aber vor allem daran lag, dass seine Mitspieler in den ersten 45 Minuten keine sinnvollen Angriffsspielzüge, Flanken, Steilpässe oder sonstige stürmerfreundliche Aktionen zustande brachten.
Note: 4
Leon Bailey (ab der 46.)
Kam zu Beginn der zweiten Halbzeit für den wirkungslosen Lucas Alario. Lief viel, schloss einmal aus der zweiten Reihe ab, war auch nach dem Rückstand bemüht, hatte aber nur wenig auffällige Szenen.
Note: 4
Nadiem Amiri (ab der 67.)
Der Nationalspieler übernahm für den zunehmend zermürbt wirkenden Florian Wirtz und rückte unter anderem in die vorderste Spitze, wo er kurz vor dem Schlusspfiff eine Riesenchance vergab.
Note: 4