Einzelkritik: Borussia Dortmund - Bayer Leverkusen, Werkself in Noten

Am 21. Spieltag der Bundesliga-Saison 2021/22 trat Bayer 04 Leverkusen bei Borussia Dortmund an. Im Folgenden haben wir die Leistung der Werkself in diesem Spiel bewertet.

Lennart Grill

Der 23-Jährige kam unverhofft zum Einsatz, weil Bayers Nummer eins und Kapitän Lukas Hradecky bereits vor einigen Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Der Werksklub machte das erst wenige Stunden vor dem Anpfiff öffentlich. Bei Jeremie Frimpongs Eigentor zum 1:1 hatte der Ersatz von Hradeckys Ersatzmann Andrey Lunev, der wegen eines Syndesmoserisses langfristig ausfällt, keine Chance zur Abwehr. Ansonsten schlug er sich bei seinem sprichwörtlichen Sprung ins kalte Wasser trotz kleinerer Unsicherheiten mehr als ordentlich und parierte in der Schlussphase zwei Mal stark.

Note: 2

Mitchel Bakker

Der in der Winterpause vom neureichen Premier-League-Klub Newcastle United umworbene Außenverteidiger war von Anfang an mit viel Griffigkeit, Dynamik und Präsenz unterwegs. Das 2:1 leitete er ein, kurz vor der Pause zwang er BVB-Keeper Gregor Kobel nach einer seiner Balleroberungen zu einer Parade. In dieser Verfassung ist an dem 21-Jährigen auf Bayers linker Abwehrseite kein Vorbeikommen. In den zweiten 45 Minuten streute er allerdings auch die ein oder andere folgenlose Unkonzentriertheit in sein Spiel ein.

Note: 2

Piero Hincapie

Auch der Ecuadorianer holte sich bei einer guten Aktion im eigenen Strafraum, bei der er gerade noch mit dem Fuß vor Marco Reus am Ball war, Sicherheit für den weiteren Spielverlauf. Klar kam Dortmund auch zu im Ansatz gefährlichen Aktionen, aber es blieb – auch dank des Sommerzugangs – meist bei Ansätzen. Mit viel Pech war er am zweiten Tor der Gastgeber beteiligt.

Note: 2-

Jonathan Tah

Begann die Partie mit einer wichtigen Klärung im eigenen Strafraum und ließ sich auch danach kaum bis gar nicht aus der Ruhe bringen. Viel souveräner kann man in Dortmund als Innenverteidiger kaum auftreten. Seine wuchtige, technisch anspruchsvolle Direktabnahme im Rückwärtsfallen zum 4:1 war zudem eine gelungene Mischung aus Können und vollster Überzeugung.

Note: 1

Jeremie Frimpong

Wollte einen gefährlichen Freistoß von Julian Brandt auf Thomas Meunier klären, doch verlängerte den Ball unglücklich zum 1:1 ins lange Eck. Kann passieren. Abgesehen von einem schlimmen Fehlpass in der Anfangsphase war der Niederländer aber auf der Höhe des Geschehens – und wenn nicht, war er es zügig dank seines Tempos. Bereitete kurz vor dem Abpfiff das 5:1 vor.

Note: 2

Kerem Demirbay

Verbuchte in der 23. Minute eine gute Chance, die Mahmoud Dahoud gerade noch über das Tor des BVB abfälschte. In den meisten Szenen behielt er die Übersicht und wusste etwas Sinnvolles mit dem Ball anzufangen. Zudem war er viel unterwegs und arbeitete er unermüdlich an der gelungenen Revanche für das 3:4 im Hinspiel.

Note: 2

Robert Andrich

Kann man einen Freistoß perfekt treten? Der Mittelfeldmotor der Werkself beantwortete die Frage nach einer knappen halben Stunde mit einem klaren Ja. Sein Treffer zum 3:1 ins linke Eck aus halblinker Position direkt an der Strafraumgrenze war formvollendete Fußballkunst – und nicht die einzige gute Aktion des 27-Jährigen, der überall auf dem Platz zu finden war.

Note: 1

Moussa Diaby

Glänzte einmal mehr durch starke Arbeit nach hinten, enfaltete aber auch viel Energie im Spiel nach vorne. Am 2:1 war er mit einer schönen Weiterleitung des Balls per Hacke an Schick beteiligt. Kurz vor der Halbzeit ließ er sich auf dem Weg zum Tor der Dortmunder ein Stückchen zu weit nach außen abdrängen und traf in der Wahl zwischen Abschluss und Pass in die Mitte die falsche Entscheidung. In der zweiten Halbzeit gönnte er sich längere Kreativpausen, markierte aber dennoch das 5:1 nach einem Konter.

Note: 2

Florian Wirtz

Das Anlaufverhalten des 18-Jährigen war in vielen Fällen überragend – und provozierte nicht nur den Fehler von Dan-Axel Zagadou vor dem 1:0 der Werkself. Dazu steuerte er diverse clevere Pässe, das 2:1 als lässigen Abschluss eines perfekten Konters und jede Menge offensive Energie zum Auswärtssieg in Dortmund bei.

Note: 1

Karim Bellarabi

Bayers dienstältester Profi war von Anfang an gut im Spiel, zeigte viele dynamische Vorstöße und erfreute sich am von den Dortmundern großzügig gewährten Freiraum, den er bei seiner perfekt getimten Vorlage zum 2:1 für Zählbares zu nutzen wusste. Kurz gesagt: Es war ein Spiel, wie es dem 31-Jährigen liegt. Gleich nach dem Wiederanpfiff sah er eine unnötige Gelbe Karte. Er wird es angesichts des Sieges verschmerzen können.

Note 2

Patrik Schick

Holte dank seiner Geschwindigkeit den Freistoß an der Grenze zum Strafraum raus, den Robert Andrich mit seinem Traumtor veredelte. Auch beim 1:0 hatte der Tscheche seine Füße im Spiel, denn seinen von Gregor Kobel zunächst parierten Abschluss beförderte Dortmunds Manuel Akanji per Abpraller ins eigene Netz. Als Zielspieler ist der Mittelstürmer auch ohne eigenen Treffer wichtig für Bayer.

Note: 3+