Champions League Bayer 04 - Atlético: die Werkself in der Einzelkritik
So haben wir die Leistung der Werkself im Spiel gegen Atlético Madrid bewertet.
Lukas Hradecky: Hatte gegen den spanischen Vizemeister zunächst erstaunlich wenig zu tun und war oftmals als Ballverteiler gefragt. Wenn es was zu parieren gab, war er zur Stelle - bis auf eine Ausnahme, bei der er chancenlos war. Kurz vor dem Abpfiff sicherte er mit sensationeller Fußabwehr im Eins-gegen-Ein mit Morata den Sieg.
Note: 1
Mitchell Weiser: Ließ auf der rechten Abwehrseite nicht viel anbrennen, holte sich aber auch nach einem übermotivierten Offensivdribbling nach 50 Minuten die Gelbe Karte wegen Foulspiels. War danach akut platzverweisgefährdet, hatte sich aber sogar in den hitzigen Schlussminuten im Griff.
Note: 2-
Jonathan Tah: Begann wie in letzter Zeit häufiger zu sehen war wackelig, schaltete dann aber gerade noch rechtzeitig in den Europapokal-Modus um. Verteidigte mal pragmatisch und mal artistisch. Seine Pässe im Spielaufbau sind indes nach wie vor ein Manko.
Note: 3+
Sven Bender: Agierte in der Defensive schnörkel- sowie kompromisslos und weitgehend fehlerfrei. Vor dem Spiel sagte er, dass Bayer Atlético wehtun könne und er „einen raushauen“ wolle. Er hat seinen Worten mit einer bärenstarken Leistung Taten folgen lassen.
Note: 1
Wendell: Der Brasilianer war von der ersten Minute an hellwach, verteidigte aufmerksam und war darum bemüht, das Spiel nach vorne anzukurbeln. Im Vergleich zu seinem schwachen Auftritt beim 1:2 gegen Mönchengladbach war es eine überdeutliche Leistungssteigerung.
Note: 2
Charles Aranguiz: Die Klarheit seiner Aktionen tat dem Spiel der Gastgeber sichtlich gut – sowohl defensiv als auch offensiv. Mit einer Hereingabe vor das Tor der Madrilenen provozierte der das Eigentor zum 1:0. In der zweiten Halbzeit musste er länger behandelt werden, weil er den Schuss von Saúl Níguez aus kurzer Distanz mit voller Wucht gegen den Kopf bekam. Nach etwas mehr als einer Stunde wurde der noch nicht hundertprozentig fitte und doch beinahe unersetzbare Chilene ausgewechselt.
Note: 2
Kerem Demirbay: Seine siebte Ecke leitete das 1:0 für die Werkself ein, seine achte beinahe das 3:0, doch der Ball war nicht in vollem Umfang über der Linie. Auch sonst zeigte der Rekordzugang sein bislang bestes Spiel für Leverkusen.
Note: 2
Karim Bellarabi: Seine Hereingabe führte zum 2:0. Es war aber beileibe nicht die einzige gelungene Aktion des erneut sehr quirligen Flügelspielers, der seit Wochen in guter Form ist. Arbeitete auch viel nach hinten mit.
Note: 2
Kai Havertz: Gegen Atlético verrichtete Bayers Offensivjuwel die notwendige Defensivarbeit mit europapokalwürdiger Konsequenz. Im Spiel nach vorne glänzte er selten, aber in der Rückwärtsbewegung glänzte er bisweilen. In der Schlussphase verpasste er knapp das 3:0 per Kopfball nach – na klar – Ecke von Kerem Demirbay.
Note: 2-
Nadiem Amiri: Wusste von Anfang an zu gefallen – vor allem mit kleinen, aber wichtigen Aktionen am Ball, die Gegner schnell aussteigen ließen. Wenn das Offensivspiel der Leverkusener Fahrt aufnahm, war er in den meisten Fällen das Gaspedal. In der Schlussphase sah er jedoch die Rote Karte nach einem unnötig harten Foul gegen Santiago Arias an der Seitenlinie. Das trübt den eigentlich guten Gesamteindruck deutlich.
Note: 4
Kevin Volland: Das zweite Tor der Gastgeber erzielte der 27-Jährige in der Manier eines klassischen Torjägers – ungewohnterweise mit dem rechten Fuß. Ansonsten gewohnt lauffreudig, einsatzwillig und die Rolle des Kapitäns auch mit viel verbalem Engagement ausfüllend.
Note: 2-
Julian Baumgartlinger (ab der 64. Minute): Der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft kam für Charles Aránguiz in die Partie und erlebte eine turbulente Schlussphase nebst erinnerungswürdiger Rudelbildung vor Atléticos Tor mit.
Note: 3
Panagiotis Retos (ab der 82.): Ersetzte den starken Wendell und half dabei, den ersten Champions-League-Sieg der Saison über die Zeit zu bringen.
Note: -
Aleksandar Dragovic (ab der 88.): Nach der Roten Karte gegen Nadiem Amiri kam der Österreicher für Kai Havertz in die Partie, um den Laden dicht zu halten. Trotzdem kam Madrid noch zum Anschlusstreffer.
Note: -