Bundesliga 21/22 Leverkusen - Bayern: die Werkself in der Einzelkritik
So haben wir die Werkself im Spiel gegen Bayern München bewertet.
Lukas Hradecky
Dem Kapitän flogen die Bälle in der ersten Halbzeit nur so um die Ohren, abgesehen von einer Unsicherheit kurz nach dem Anpfiff ist ihm aber wenig anzukreiden. Seine Vorderleute haben ihn in den wohl schlimmsten sieben Minuten der Vereinsgeschichte, in denen München von 1:0 auf 5:0 stellte, im Stich gelassen. In der zweiten Halbzeit konnte er noch einige Bälle abwehren.
Note: 4
Jeremie Frimpong
Bislang spielte der Niederländer eine starke Saison, gegen München war er bestenfalls ein Schatten seiner selbst – und ließ in einigen Szenen nach Ballverlusten eine Körpersprache folgen, die mindestens bedenklich ist. Wichtig für ihn wird jetzt sein, diesen unterirdischen Auftritt schnell abzuhaken. Daran ändern auch etwas bessere zweite 45 Minuten nichts.
Note: 6
Odilon Kossounou
Robert Lewandoski und Co. waren an diesem Nachmittag zwei bis drei Nummern zu groß für den Sommerzugang, der ein ums andere Mal zu passiv agierte, sich falsch positionierte und keinerlei Zugriff im Zweikampf hatte. Erst als die Bayern nach dem Seitenwechsel vom Gas gingen, stabilisierte er sich.
Note: 6
Jonathan Tah
Nach dem 0:1 war der 25-Jährige und damit mit Abstand erfahrenste Abwehrmann auf Leverkusener Seite noch bemüht, seinen Mitspieler wachzurütteln und anzufeuern, nach dem 0:2 fügte er sich wie die gesamte Werkself seinem Schicksal.
Note: 5
Mitchel Bakker
Er war wie Bayers gesamte Hintermannschaft überfordert mit den nicht enden wollenden Tsunami, der in der ersten Halbzeit auf das Tor der Werkself zurollte. Im besten Fall verbucht der Niederländer das als Erfahrungswert, im schlechtesten Fall erleidet er einen nachhaltigen Knacks in seinem bis dato unerschütterlichen Selbstbewusstsein.
Note: 5
Nadiem Amiri
Als zweiter Part der Doppel-Sechs war der 24-Jährige in den ersten, demütigenden 45 Minuten ein Totalausfall. Das ist umso bemerkenswerter angesichts der Tatsache, dass Trainer Gerardo Seoane ihm erstmals seit langer Zeit die Chance in der Startelf gab – freilich auch wegen der Ausfälle der Südamerikaner Charles Aránguiz sowie Exequiel Palacios.
Note: 6
Kerem Demirbay
Der Mittelfeldspieler war einer der wenigen, der immerhin den Willen ausstrahlte, sich gegen die offensive Übermacht der Bayern zu stellen, doch viel gelang auch ihm nicht. Die Doppel-Sechs war in der ersten Halbzeit schlicht nicht existent und das Zentrum offen wie ein Scheunentor. Das lag aber auch an seinem Nebenmann.
Note: 5
Moussa Diaby
Hadernd und fluchend gewinnt man nicht gegen den FC Bayern, doch der Franzose zog es vor, in einigen Situationen die Grausamkeit dieses im negativsten Sinn besonderen Spiels zu bejammern, anstatt die Ärmel hochzukrempeln und sich gegen die drohende Blamage zu stemmen.
Note: 6
Florian Wirtz
Bis zum 0:2 ackerte er immerhin noch, bei dem fußballerischen Offenbarungseid, der in den Minuten danach folgte, ließ aber auch er die Schultern ein paar Mal zu oft hängen und setzte nicht mehr in allen Szenen richtig nach. Schwache Spiele ist man von ihm nicht gewohnt, aber wer will schon von einem Teenager erwarten, dass er so einem Spiel die Wende gibt?
Note: 5
Paulinho
War von Anfang an nicht gut im Spiel und verschlechterte sich kontinuierlich. Zur Halbzeit wurde der ballverlustanfällige Brasilianer von Trainer Gerardo Seoane erlöst und ausgewechselt.
Note: 6
Patrik Schick
Der Stürmer erzielte mit einem schönen Schuss ins obere lange Eck das 1:5, war ansonsten aber eher zu bemitleiden, weil ihn kaum Bälle erreichten und er wenig Situationen hatte, in denen er seine Qualitäten auf den Rasen bringen konnte. Seine Körpersprache war indes teils ebenso desolat, wie die seiner Teamkollegen.
Note: 5
Edmond Tapsoba (ab der 46. Minute)
Das Comeback des Innenverteidigers nach seinem Syndesmoseriss war die einzige gute Nachricht für Bayer an diesem Nachmittag.
Note: 3
Karim Bellarabi (ab 64.)
Kam für Jeremie Frimpong in ein entschiedenes Spiel und hatte keinen Einfluss mehr auf das Ergebnis.
Note: 4
Amine Adli (ab 64.)
Ersetzte Landsmann Moussa Diaby und brachte ein bisschen Schwung.
Note: 4+
Lucas Alario (ab 79.)
Erzielte nach seiner Einwechslung für Patrik Schick noch ein Abseitstor.
Ohne Note
Panagiotis Retsos (ab 79.)
Sammelte auch noch Spielpraxis.
Ohne Note