Borussia - Bayer 04 Die Bayer-Spieler in der Einzelkritik
Ramazan Özcan Irgendwann in grauer Vorzeit erhielt der Schlussmann den Spitznamen „Rambo“. Die Nervenstärke der Filmfigur bewies der 34-Jährige in der 38. Minute als er Thorgan Hazards Elfmeter parierte – und Mitte der zweiten Halbzeit im Eins-gegen-Eins mit Raffael. Beim zweiten Elfmeter war er ebenso machtlos, wie beim 0:2. Das haben jeweils seine Vorderleute vermasselt. Note: 1
Wendell Begann etwas schludrig, stabilisierte sich aber schnell und spielte seinen gewohnten Part auf der linken Außenbahn: Lieber offensiv als defensiv, aber dafür gewährten die Hausherren dem Brasilianer zunächst auch großzügige Freiräume. Im zweiten Durchgang war er dann eher hinten gefordert, wo er sich einige Unsicherheiten erlaubte und unter anderem auch den zweiten Elfmeter zumindest mitverschuldet hat, aber auch zwei Mal stark blockte. Note: 4-
Jonathan Tah In der vergangenen Saison war der 21-Jährige ein Sicherheitsgarant, im Pokalspiel in Pforzheim sowie in Mönchengladbach zum Ligastart war das nur bedingt der Fall. In Topform ist der Verteidiger noch nicht. Note: 5
Aleksandar Dragovic Der Österreicher stand in der Startelf und spielte ordentlich – bis er den Elfmeter verursachte, der den Borussen die Führung brachte. Der 27-Jährige holte Florian Neuhaus von den Beinen. Auch danach war der Innenverteidiger längst nicht immer sicher. Ihm die Niederlage anzukreiden, wäre aber unfair. Note: 4+
Benjamin Henrichs (bis zur 65.) Dass er vor Sommerzugang Mitchell Weiser den Vorzug erhielt, begründete Heiko Herrlich mit der zuletzt starken Trainingsleistung des 21-Jährigen. Im Spiel konnte er den Eindruck nicht bestätigen. Der wechselwillige Rechtsverteidiger verursachte den letztlich folgenlosen Handelfmeter. Danach leistete er sich einige Unsicherheiten, auch beim 0:2 war er nicht auf der Höhe des Geschehens. Nach 65 Minuten hatte Herrlich genug gesehen und nahm ihn vom Platz. Note: 5
Dominik Kohr Seine physische Robustheit tat der Werkself bei etwaigen Mittelfeldduellen sichtlich gut und auch im Spielaufbau wusste er bisweilen zu gefallen. Seine Qualität liegt aber vor allem in der Balleroberung, die in der zweiten Halbzeit mehr denn je gefordert war. Note: 3-
Kai Havertz Gab als Nebenmann von Dominik Kohr einen zuverlässigen Sechser, der nicht nur stark in der Ballbehauptung agierte, sondern auch als gefälliger Ballverteiler. Dass der Offensivmann auch eine Reihe weiter hinten einiges auf dem Kasten hat, dürfte nicht nur die Fans der Werkself angesichts der Verletztenmisere beruhigen. Note: 3
Julian Brandt Hatte einige gute Szenen in der gegnerischen Hälfte, war aber auch hier und da zu hastig in seinen Aktionen. Trotzdem war der Nationalspieler zumindest in der ersten Halbzeit ein Aktivposten im Spiel nach vorne. Beim nächsten Mal darf es aber gerne wieder etwas mehr sein. Note: 4-
Leon Bailey (bis zur 77.) Sein Kopfball hätte in der ersten Halbzeit die Führung bringen können, vielleicht sogar müssen. Der Jamaikaner zeigte ansonsten seine technische Stärke, die er aber nicht immer gewinnbringend einsetzte. In den zweiten 45 Minuten wirkte er uninspiriert und wurde schließlich ausgewechselt. Note: 4-
Kevin Volland (bis zur 77.) Dass er das Ding nach rund 33 Minuten aus kurzer Distanz reinmachen muss, weiß der Angreifer vermutlich selbst am besten, doch Matthias Ginter stand halt auch einfach gut im Weg. Danach pendelte er zwischen blass und glücklos. Note: 4-
Lucas Alario Bis auf zwei Großchancen nach gut fünf und 85 Minuten war nicht sonderlich viel von dem Argentinier zu sehen. Für ein Auftaktspiel in der Bundesliga war das viel zu wenig. Das war keine Empfehlung für weitere Einsätze. Note: 5+
Isaac Kiese Thelin (ab der 66.) Herrlich nahm den seit etwas mehr als zwei Wochen in Leverkusen weilenden Stoßstürmer beim Stand von 0:2 in die Partie, um vielleicht doch noch was aus Mönchengladbach mitzunehmen. Die Rechnung ging nicht auf, was dem bemühten Schweden aber nur bedingt anzukreiden ist. Note: 3
Karim Bellarabi (ab der 77.) Kam für Leon Bailey in die Partie und setzte keine Akzente mehr. Ohne Note.
Mitchell Weiser (ab der 77.) Erhielt von Herrlich noch seine ersten Ligaminuten im Bayer-Trikot – viel mehr aber auch nicht. Ohne Note.