Bundesliga 16/17 Leverkusen - Köln: Einzelkritik
Wir haben die Bayer-Akteure im Derby gegen Köln bewertet.
Bernd Leno Am 0:1 traf Bayers Schlussmann keine Schuld. Tin Jedvaj hatte den Schuss aus der zweiten Reihe ins eigene Tor abgefälscht. Danach wurde er selten geprüft. Ob auch das zweite Gegentor unhaltbar war, ist zumindest zweifelhaft. Note: 3-
Benjamin Henrichs Bei seinen Vorstößen blieb Bayers Eigengewächs oft glücklos, aber ab und an ließ er seine zuletzt nur noch selten sichtbare Klasse aufblitzen – zum Beispiel bei einem energischen Solo kurz vor der Halbzeit. Im zweiten Durchgang wurde er etwas stabiler. Note: 4
Jonathan Tah Der genesene Innenverteidiger hatte alle Hände (und Füße) voll mit Kölns Torjäger Anthony Modeste zu tun. Dass der Franzose über weite Strecken der Partie abgemeldet war, ist auch der Verdienst des 21-Jährigen, der einen ebenso unaufgeregten wie souveränen Job erledigte. Note: 2-
Tin Jedvaj Der Kroate sah beim 0:1 unglücklich aus, obwohl er freilich nicht viel dafür kann, dass er von Kölns Milos Jojic angeschossen wurde. Seine Mitschuld am Gegentreffer trübt dennoch eine ansonsten passable Leistung. Note: 4
Wendell Der Brasilianer unternahm vor allem in der ersten Halbzeit viele Ausflüge Richtung Kölner Tor und diente auf der linken Seite immer wieder als Anspielstation. Das lag vielleicht auch daran, dass die Kölner nach vorne nur das Allernötigste unternahmen und Bayers Außenverteidigern zumindest bis ins letzte Drittel das Feld überließen. Defensiv war es ein solider Auftritt. Note: 3
Julian Baumgartlinger Passend zum aprilverdächtigen Mix aus Sonne und Regen zeigte der Österreicher eine durchwachsene Leistung. Kopfnicken und Kopfschütteln hielten sich bei seinen Aktionen in etwa die Waage. In Halbzeit zwei wurde er – wie die gesamte Bayer-Mannschaft – besser. Note: 4+
Charles Aránguiz (bis zur 57. Minute) Der Chilene begann stark, gewann einige Zweikämpfe und tat sich als umsichtiger Ballverteiler hervor. Nach dem Rückstand ließ er sich allerdings von der Nervosität seiner Nebenleute anstecken. Mitte der zweiten Halbzeit machte er für den etwas offensiveren Kevin Kampl Platz. Note: 4
Kai Havertz Seine erstaunliche Durchsetzungskraft und feine Technik war immer wieder zu besichtigen. In den meisten Szenen wusste der 17-Jährige etwas Sinnvolles mit dem Ball anzufangen, zum Beispiel mit seiner Flanke auf Joel Pohjanpalo, der das erlösende 2:2 erzielte. Er bleibt die Entdeckung der Rückrunde unterm Bayer-Kreuz. Note. 2
Julian Brandt Ein munterer Auftritt des Nationalspielers, der laut Sportchef Rudi Völler auch nächste Saison „definitiv“ für Bayer 04 auflaufen wird. Er zeigte einige starke Sololäufe und war auch sonst an fast jeder nennenswerten Offensivaktion der Werkself beteiligt. Allerdings agierte er bisweilen etwas zu hektisch. Note: 3
Chicharito (bis zur 68. Minute) Nach seinem an Arbeitsverweigerung grenzenden Auftritt in Freiburg erhielt der Mexikaner eine ausgiebige Denkpause auf der Ersatzbank. Die nutzte er offenbar, um Kraft zu tanken. Er wirkte deutlich agiler als zuletzt, kam häufig zum Abschluss, blieb aber ebenso häufig glücklos. Joel Pohjanpalo ersetzte ihn für die letzten rund 25 Minuten. Note: 4
Stefan Kießling Wie oft der 33-Jährige den Ball per Kopf auf den Kölner Kasten brachte, ist kaum noch schätzbar. Immerhin konnte er einen seiner vielen Versuche zum 1:2 verwerten (60.). Der Routinier hat über 90 Minuten bewiesen, dass er auch im höheren Fußballalter seine Torgefahr noch nicht eingebüßt hat, auch wenn er locker einen Treffer mehr hätte erzielen können. Note: 2-
Joel Pohjanpalo (ab der 68. Minute) Er kam rein, sah den Ball, und köpfte ihn zum Ausgleich ins Kölner Tor. Kurz gesagt: Der Joker hat gestochen. Mission erfüllt. Note: 2
Leon Bailey (ab der 87. Minute) Ersetzte den starken Kai Havertz und fügte sich gleich mit einem Pfostentreffer in das Spiel ein. Ohne Note