Bayer Leverkusen Dutt zahlt die erste Rate zurück
Bayer Leverkusen · Nach dem 2:0 auf dem Betzenberg sind die Leverkusener Fußballer optimistisch, die Kurve zum Besseren genommen zu haben. Trainer Robin Dutt attestiert seiner Elf einen der besten Saisonauftritte und kündigt an, dass Sidney Sam künftig nur noch gegen Kaiserslautern auflaufen wird.
Wie groß die Erleichterung der Leverkusener über die drei gewonnen Punkte war, das ließ sich in etwa am entspannten Grinsen von Sidney Sam ablesen. "Es war wichtig, dass wir mal wieder ein ordentliches Spiel abgeliefert, dagegengehalten und die Zweikämpfe gewonnen haben", erzählte der Offensivmann.
Rätsel gab ihm nur sein Treffer zum 2:0-Endstand gegen Kaiserslautern auf. "Unfassbar" sei das, dass er in drei Spielen mit Bayer 04 gegen die Pfälzer schon viermal getroffen hat. "Erklären kann ich das nicht", meinte der 23-Jährige, der zwei Spielzeiten für die Roten Teufel auflief und deshalb mit verhaltener Gestik und Mimik seinen zweiten Saisontreffer nur innerlich bejubelte.
Neben ihm und Michael Ballack ging Trainer Robin Dutt als Gewinner aus dem 13. Spieltag heraus. Mit dem Sieg zahlte er die erste Rate des Vertrauensvorschusses zurück, den ihm die Leverkusener Verantwortlichen zuletzt hatten zukommen lassen. Und Dutt hatte seine Mannschaft gut auf die Partie eingestellt.
90 Minuten Leidenschaft hatte er von seinen Spielern eingefordert, in der Annahme, dass im Laufe der Partie die höhere Qualität seiner Truppe zur Geltung komme. Genauso kam es: Auf eine umkämpfte erste, folgte eine spielerisch bessere zweite Hälfte. "In Sachen Konzentration war das eine unserer besten Saisonleistungen", meinte Dutt.
Der Ansicht, dass Bayer nun womöglich die Kurve zum Besseren genommen hat, sprang auch der jüngste Akteur bei. "Wir sind mit der richtigen Mentalität aufgetreten. Dass spielerisch noch Luft nach oben ist, juckt mich heute nicht. Wichtig sind die drei Punkte", befand Torwart Bernd Leno.
Dank des Erfolges auf dem Betzenberg war die Sorglosigkeit der Leverkusener sogar so groß, dass man sich den Nöten des Gegners zuwenden konnte. "Das ist bitter. Das muss er ausblenden und den Kopf frei kriegen", gab Leno seinem Gegenüber Kevin Trapp nach dessen Fehler beim 1:0 mit auf den Weg.
Derweil bemühten sie sich bei Bayer darauf einzuschwören, dass der Erfolg in Lautern zum Start in eine feierliche Adventszeit wird. Vier Siege in der Liga und das Erreichen der Champions League-Achtelfinales sollen es bis Weihnachten werden.
Zumindest bei einem Spieler weiß Dutt bereits, wie er ihn künftig einzustellen hat: "Dem Sidney Sam", meinte Dutt schmunzelnd, "sage ich jetzt vor jeder Partie: Wir spielen gegen Kaiserslautern."