Leverkusen Die WGL wird 80

Leverkusen · Auf den Lorbeeren der vergangenen Jahrzehnte und den bisher gesetzten Meilensteinen in der Stadt wollen sich die Verantwortlichen der Wohnungsgesellschaft Leverkusen nicht ausruhen. Wichtigstes Projekt: 13,5 Mio einsparen.

Geschäftsführer Wolfgang Mues steht erst seit drei Wochen an der Spitze der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (war zuvor Baudezernent der Stadt), aber eines weiß er auch nach dieser kurzen Zeit sicher: Die WGL hat "Meilensteine" in der Stadt gesetzt. Zum Geburtstag der Gesellschaft — sie wird morgen 80 Jahre alt — zogen die Verantwortlichen um Geschäftsführer Mues und Aufsichtsratsvorsitzenden Uwe Richrath gestern Zwischenbilanz. Rück- und Ausblick wechselten sich ab. Auch auf der Tagesordnung: die Sparmaßnahmen der WGL für das Haushaltsanierungskonzept der Stadt.

Rialto-Boulevard als Meilenstein

Der Abriss der Wohnungen auf dem heutigen Gelände des Neulandparks wegen der Altlasten Dhünnaue sei ein solcher Meilenstein gewesen, sagte Mues. Die WGL wurde damals von der Stadt beauftragt, für die betroffenen Bewohner zügig Ersatzbauten zu errichten. Unter großem Zeitdruck habe die Gesellschaft damals die neuen vier Wände in Wiesdorf gebaut. Alle ehemaligen Bewohner der Rheinallee seien bis 1992 wieder versorgt gewesen. Der Rialto Boulevard in Wiesdorf oder den Bau des neuen Laborgebäudes am Klinikum zählt Mues zu den derzeitigen Projekten der WGL.

Aktuell sieht sich die Wohnungsgesellschaft durch einen demografischen Wandel in der Bevölkerung mit der Herausforderung des barrierefreien Bauens konfrontiert. "Wir stecken in den Planungen für Häuser, die zum Beispiel extra Parkmöglichkeiten für Rollatoren oder Elektroscooter bieten", berichtete der Geschäftsführer. "Es gibt viele Herausforderungen, denen wir uns in Zukunft stellen müssen — und werden", betonte Mues. Außerdem laufen Planungen für den Bau von insgesamt elf Kitas in Leverkusen — hier sah sich die WGL kürzlich vor Problemen mit Anwohnern (wir berichteten).

An energetischen Sanierungen, — 2011 modernisierte die WGL 300 Wohnungen für je 22 000 Euro — will die Unternehmensspitze in Zukunft nicht sparen. "Wir möchten und müssen den hohen Standard, den wir uns selbst auferlegen, halten. Die energetischen Sanierungen sind dabei ein enorm wichtiger Punkt", sagte Mues. Dennoch: Auch die WGL muss Kosten einsparen, um ihren Beitrag zur Etatsanierung der Stadt beizutragen. "Eine große Herausforderung für alle Mitarbeiter", nannte das der Geschäftsführer. "Wir werden versuchen, jedes Jahr eine Summe zurückzulegen, um dann bis 2020 auf die 13,5 Millionen zu kommen", erläuterte Richrath. Auf die Mieter kommen laut Mues aber keine Erhöhungen zu. "Wir wollen ihnen weiter eine verhältnismäßig günstige Miete anbieten können." Eine Geburtstagsfeier werde es wegen der Sparvorgaben nicht geben.

(RP/rl)
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