Deutlicher Sieg im Test Bayer 04 lässt dem MSV Duisburg keine Chance

Velbert · In seinem ersten Testspiel gewinnt der Leverkusener Bundesligist gegen den Duisburger Drittligisten 6:1 (4:1). Vor allem Dreifach-Torschütze Iker Bravo wird von den Fans der Werkself gefeiert. Weder die erwartbar durcheinandergewürfelte Formation noch die vielen Wechsel beeindrucken das Team von Gerardo Seoane, das den Gegner mit viel Tempo und Druck kaum zur Entfaltung kommen lässt.

 Iker Bravo

Iker Bravo

Foto: Jörg Schüler/Bayer 04/Jörg Schüler

Das erste Testspiel auf die neue Saison führte Bayer 04 Leverkusen am Samstagnachmittag ins Stadion des Fußball-Oberligisten SSVg Velbert – dort ging es als Gastgeber gegen den Drittligisten MSV Duisburg. Die Anfangsformation von Trainer Gerardo Seoane war erwartbar durcheinandergewürfelt, die Nationalspieler fehlten noch. So kamen unter anderem die Talente Iker Bravo, Madi Monamay und Ayman Aourir zu ihrem Startelf-Einsatz. Die erfahrene Achse von hinten raus bildeten Edmond Tapsoba, Charles Aranguíz als Kapitän, Robert Andrich, Kerem Demirbay und Karim Bellarabi.

Der Bundesligist ging in seinem 4-3-3-System vom Anpfiff weg direkt ins Tempo und setzte die „Zebras“ unter Druck. So dauerte es dann auch nicht lange, bis das erste Mal der Torjingle gespielt wurde: Bayer hatte über Linksverteidiger Daley Sinkgraven den Ball bis zum Strafraum transportiert, diesen schnell und zahlreich besetzt, über einen kleinen Umweg gelangte der Ball zu Bravo, und der 17-Jährige traf mit einem abgefälschten Schuss zum 1:0 (3.).

Nur sechs Minuten später stand es 2:0, weil Demirbay mit einem wunderbaren Pass die Seite gewechselt hatte und Bellarabi fand, der am Strafraum tänzelte und abzog. MSV-Torwart Maximilian Braune ließ den Schuss nach vorne abprallen, Aourir reagierte am schnellsten, und der 17-Jährige erzielte das zweite Teenager-Tor des Tages.

Dem MSV gelang so gut wie keine Entlastung gegen druckvoll und kontrolliert agierende Leverkusener, die meist Torwart Andrey Lunev als einzigen verbliebenen Spieler in ihrer Hälfte hatten. So blieb es größtenteils bei Einbahnstraßen-Fußball. Demirbay verpasste nach rund 19 Minuten mit der Hacke den von Timothy Fosu-Mensah scharf von der Grundlinie hereingebrachten Ball, zwei Minuten später gab es spärlichen Applaus der Duisburger Fans, weil Kolja Pusch von der Strafraumgrenze immerhin den ersten Abschluss der „Zebras“ verbucht hatte – der allerdings deutlich das Ziel verfehlte.

Das traf zwar wiederum nur zwei Minuten später auch auf den Kopfball von Sinkgraven zu, der so aber den Ball nach Flanke von Fosu-Mensah quasi direkt wieder zu ihm zurückköpfte, statt auf das weit offene Tor – Bayers Rechtsverteidiger bedankte sich mit einem trockenen Schuss unter die Latte (22.). Nach einem Fehler von Monamay kam direkt im Gegenzug der MSV zu seiner besten Chance, Lunev war aber gegen den Schuss von Pusch zur Stelle und lenkte ihn zur Ecke, die nicht gefährlich wurde.

Im Anschluss beruhigte sich das Spiel ein wenig, was das Spektakel anging. Ein Fernschuss von Aranguíz sorgte immerhin für reichlich Raunen auf der Tribüne, denn der Ball ging über den Zaun auf den Parkplatz – Autos wurden zwar berührt, kamen dabei aber offensichtlich nicht zu Schaden. In der Folge blieb Bayer zwar spielbestimmend, aber nicht mehr so zwingend, streute auch den einen oder anderen Fehler ein – und kassierte noch vor der Pause das 1:3 durch Julian Hettwer, der nach guter Einzelleistung und Vorlage von Pusch Lunev keine Chance ließ mit seinem Abschluss unter die Latte (41.).

Die Werkself konterte aber direkt: Bellarabi kam über rechts durch, ließ einen Duisburger im Strafraum aussteigen und legte den Ball vors Tor – Bravo schlug drüber, aber Sinkgraven war zur Stelle und machte das 4:1 (44.). So blieb es bei einem Drei-Tore-Vorsprung gegen den Drittligisten zur Pause. Und kurz nach dieser schallte es „Bravo, Bravo“ von der Stehtribüne, was nicht nur Zeichen des Beifalls, sondern auch der Nachname des Doppeltorschützen nach Wiederbeginn war: Iker Bravo beförderte den Ball erst mit einem satten Schuss an den Innenpfosten zum 5:1, legte dann raus auf den eingewechselten Jardell Kanga, dessen Schuss von MSV-Keeper Braune genau wieder in den Fuß des Spaniers abgewehrt wurde, der so sein drittes Tor des Tages machte (48./49.).

Seoane hatte in der Halbzeit sechsmal gewechselt, sein Gegenüber Torsten Ziegner nur einmal – der Unterschied machte sich aber auf dem Rasen nicht bemerkbar. Trotz der vielen Wechsel blieb das Spiel der Werkself flüssig, temporeich und gefährlich – Braune bekam viel zu tun. Nach 64 Minuten holte Seoane dann die fünf Spieler vom Feld, die von seiner Start-Aufstellung noch übrig waren, vor allem Dreifach-Torschütze Bravo bekam viel Applaus. So kamen alle Akteure der Werkself im ersten Testspiel der Saison auch zum Einsatz, das Ergebnis passte, Verletzungen gab es nicht – ein Start kann schlechter verlaufen.

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