Statistik spricht für Leverkusen Der FC Augsburg liegt Bayer

Leverkusen · Noch nie hat Leverkusen in der Bundesliga ein Spiel gegen den FC Augsburg verloren. Am Samstag will das Team von Trainer Heiko Herrlich beim FCA den vierten Pflichtspielsieg in Folge einfahren.

 Früher Gegner, heute Teamkollegen: Kai Havertz (r.) im Duell mit dem damaligen Augsburger Dominik Kohr. Die Werkself gewann das Spiel im Februar auswärts mit 3:1.

Früher Gegner, heute Teamkollegen: Kai Havertz (r.) im Duell mit dem damaligen Augsburger Dominik Kohr. Die Werkself gewann das Spiel im Februar auswärts mit 3:1.

Foto: IMAGO

An den 18. Februar dieses Jahres wird sich Kai Havertz sicher gerne erinnern. Es war ein verregneter, kalter Freitagabend, an dem sich der damals erst 17-Jährige anschickte, sich endgültig in den Fokus der Bundesliga zu spielen. Da Leverkusens etatmäßiger Spielmacher Hakan Calhanoglu der Werkself gesperrt fehlte, verhalf der ehemalige Bayer-Coach Roger Schmidt Havertz zum fünften Startelfeinsatz unter seiner Regie - und das Talent zahlte das in ihn gesteckte Vertrauen gleich doppelt zurück. Sowohl das 1:0 durch Karim Bellarabi als auch das vorentscheidende 3:1 durch Chicharito, das letztlich den Endstand bedeutete, bereitete Havertz an jenem Abend in Augsburg vor. Damit trug er maßgeblich zum Auswärtssieg der Werkself bei. Lohn waren neben der drei Punkte auch viel Anerkennung von seinem Trainer, den bundesweiten Medien und nicht zuletzt auch seinen Teamkollegen. "Er ist so ziemlich der kompletteste 17-Jährige ist, den ich je erlebt habe", sagte Kapitän Lars Bender.

Fast neun Monate sind seit jenem Spiel vergangen. Inzwischen hat Havertz seinen Vertrag unterm Bayer-Kreuz bis 2022 verlängert, das Abitur am Landrat-Lucas-Gymnasium erfolgreich absolviert, ist zum Kapitän der U 19 des Deutschen-Fußball-Bunds aufgestiegen und ist mehr denn je Gegenwart und Hoffnungsträger für die Zukunft von Bayer 04 zugleich.

Dass Havertz ein besonderes Talent besitzt, weiß auch Trainer Heiko Herrlich. Er brachte den gebürtigen Aachener zuletzt zwei Mal in Folge von Beginn an. Vor allem beim 5:1-Triumph in Mönchengladbach lieferte der Youngster eine überragende Vorstellung.

Ein Vorlagen-Hattrick, der Havertz nach dem Seitenwechsel in Gladbach gelang, dürften wohl nur die wenigsten Bundesligaspieler mit 18 Jahren in ihrer Vita stehen haben. Zwar sind weder Havertz' Leistungen noch die aktuelle Form des Herrlich-Teams ein Garant dafür, dass die Werkself auch am Samstag beim FC Augsburg (15.30 Uhr/Live-Ticker) wieder jubeln darf. Doch: Die Statistik spricht klar für Leverkusen. Noch nie hat die Werkself in der Bundesliga eine Partie gegen die Fuggerstädter verloren. Acht Mal ging Bayer 04 seit dem Aufstieg der bayerischen Schwaben in die höchste deutsche Spielklasse 2011 als Sieger vom Platz, vier Mal gelang Augsburg ein Remis. Im Pokal blieb der Werksklub in zwei Aufeinandertreffen siegreich.

Vorsicht ist trotz aller derzeitigen Euphorie geboten. Zwischenzeitlich blieb Augsburg in dieser Spielzeit in fünf Liga-Spielen ungeschlagen, gewann unter anderem gegen den Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig zuhause mit 1:0. Vergangenes Wochenende schlug das von Manuel Baum trainierte Team den SV Werder Bremen auswärts klar mit 3:0.

Verpassen könnte die morgige Partie gegen Bayer 04 allerdings Augsburgs bester Torjäger Alfred Finnbogason (fünf Tore). Dem 28-Jährigen machten zuletzt Muskelprobleme in den Adduktoren zu schaffen. Heute soll der Isländer aber wieder ins Training einsteigen.

(sb)
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