Bayer Leverkusen Dem Lob soll ein Sieg folgen
Bayer Leverkusen · Sechs Punkte und 8:2 Tore erbrachten Bayers Spiele gegen Augsburg in der Vorsaison. Heute Abend (20 Uhr) muss der nächste Sieg her. Sidney Sam drängt in die Startelf, Junior Fernandes ist von selbiger wohl noch weit entfernt.
Wenn das eigene Punktekonto nur spärlich gefüllt ist, muss die Freude am eigenen Tun woanders her kommen. Diese Feststellung stammt nicht exklusiv von Sami Hyypiä, aber Bayers Teamchef outete sich gestern als Anhänger dieser Einstellung. "Wenn die Zeit nicht einfach ist, brauchst du Unterstützung und positives Denken", sagte Leverkusens Finne. Er hätte aber natürlich nichts dagegen, wenn heute Abend gegen 21.50 Uhr in Augsburg schnöde drei Punkte die Wirkung mentaler Streicheleinheiten abgelöst hätten.
Immerhin gastiert die Werkself bei ihrem Lieblingsgegner jüngerer Tage. 4:1 und 4:1 gewann Leverkusen in der Vorsaison, und auch jetzt scheint es vom Papier her keinen besseren Gegner zu geben, als den momentanen Tabellenletzten aus Schwaben, gegen den Bayer 04 zurück in die Drei-Punkte-Spur finden könnte. Aus dem Spiel gegen Gladbach am Sonntag nahm man zwar nur einen Zähler mit, dafür aber die Gewissheit, wie ein erfolgreicher Spielvortrag aussehen könnte. "Wir haben gegen Gladbach gezeigt, was wir tun müssen, um gut zu spielen. Wenn wir so spielen, kommen die Ergebnisse von ganz alleine", sagte Hyypiä.
Woran es am Sonntag mangelte, war die Chancenverwertung. Im Herausspielen von Möglichkeiten sind in der Liga ohnehin nur München, Frankfurt und Dortmund besser. Weil es gegen Gladbach bei Stefan Kießling an der Verwertung haperte, hätte sich so mancher Beobachter gewünscht, Leverkusens Trainerteam hätte in der Schlussphase noch einmal einen frischen Stürmer einwechseln können. Doch Neuzugang Junior Fernandes stand nicht im Kader, und ohnehin scheint der Chilene — im Sommer für 3,5 Millionen Euro verpflichtet — vom Status einer echten Alternative noch weit entfernt. Genau das ließ Hyypiä jedenfalls gestern anklingen. Er erkenne in Fernandes zwar viel Potenzial, "aber es ist für uns natürlich schwer, ihm in unserer derzeitigen Lage genügend Spielpraxis zu ermöglichen", sagte Hyypiä. Der Stürmer deute seine Torgefahr im Training zwar immer wieder an, "aber in 90 Minuten sind auch andere Dinge wichtig, als Tore zu schießen", sagte Hyypiä. Vor allem die letzte Aussage lässt darauf schließen, dass der 23-Jährige im taktischen Bereich noch viel zu lernen hat. Bei acht Partien in den kommenden 35 Tagen (davon sechs auswärts) steht Kießling also aller Rotation und Dreifachbelastung zum Trotz allein auf weiter Flur im Sturmzentrum.
Einer, der eine Position weiter hinten in die Startelf drängt, ist Sidney Sam. Nach guten Trainingseindrücken und ordentlicher Leistung am Sonntag steht er bereit. Und der 24-Jährige kann noch etwas für sich anführen: Mit elf Treffern in 49 Einsätzen für Leverkusen ist Sam hinter Stefan Kießling der Spieler mit der besten Torquote im Team.
