Bayer wahrt Mini-Chance aufs Achtelfinale Leverkusen schon mal sicher in Europa League

Moskau · Bayer Leverkusen hat in der Kältekammer bei Lokomotive Moskau 2:0 gewonnen und das Minimalziel Europa League erreicht. Aber auch vom Überwintern in der Champions League darf die Mannschaft von Peter Bosz noch träumen, braucht dafür aber Schützenhilfe.

Champions League 2019/20: Lokomotive Moskau gegen Bayer Leverkusen - die Bilder des Spiels
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Moskau - Bayer: die Bilder des Spiels

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Foto: AFP/DIMITAR DILKOFF

Für das Duell mit Bayer Leverkusen hatten sich die Marketingverantwortlichen von Lokomotive Moskau etwas Spezielles ausgedacht. Auf dem Vorplatz der RZD-Arena gab es einen „deutschen Markt“ für die Fans – mit Gulasch, Wurst, Kohleintopf, Brezeln und Glühwein. Dazu spielte eine Blaskapelle.

Die Profis der Werkself dürften von derlei vermeintlicher Folklore nicht viel mitbekommen haben. Für sie galt es, beim punktgleichen Team aus der russischen Metropole höher als 2:1 zu gewinnen, sich so für die 1:2-Pleite im Hinspiel zu revanchieren und den dritten Platz in der Gruppe D zu sichern, der gleichbedeutend mit dem Überwintern in einem europäischen Wettbewerb wäre. Mit Erfolg: Die Partie in der Moskauer Kältekammer entschieden die Gäste 2:0 (1:0) für sich. Ein Sieg gegen Juventus Turin zum Abschluss reicht für die Runde der letzten 16, falls Atletico Madrid gegen Moskau patzt.

Im 100. Champions-League-Spiel der Leverkusener Klubgeschichte – aus Deutschland haben nur München und Dortmund mehr Partien in der Königsklasse absolviert – überraschte Trainer Peter Bosz mit seiner Aufstellung. Anstelle von Kapitän Lars Bender brachte der Niederländer Panagiotis Retsos als Rechtsverteidiger, Moussa Diaby durfte erstmals in der Offensivzentrale ran.

Bei minus drei Grad verbuchte der von Yuri Semin trainierte Tabellenzweite der russischen Liga die erste Torchance. Bayer-Torhüter Lukas Hradecky sicherte den Linksschuss von Grzegorz Krychowiak erst im Nachfassen (10.). Auf der Gegenseite führte gleich der erste gefährliche Leverkusener Angriff zum 1:0 (11.). Nach einem Eckball von Kerem Demirbay schoss der ehemalige Leverkusener Vedran Corluka Teamkollege Rifat Zhemaletdinov an, von dessen Knie der Ball unhaltbar vorbei an Lok-Keeper Guilherme ins Tor sprang. Es war bereits das siebte von Bayer erzwungene Eigentor in dieser Spielzeit und das dritte in der Champions League.

In der Folge entwickelte sich ein intensives, wenngleich nicht fehlerfreies Duell mit Chancen auf beiden Seiten. Die Gäste kamen durch Kerem Demirbay, Karim Bellarabi und Diaby zu guten Gelegenheiten, für die Hausherren scheiterte Anton Miranchuk am glänzend parierenden Hradecky (26.). Boszs Mannschaft spielte ordentlich, ging mit ihrem Ballbesitz aber teils fahrig um.

Mit der Hereinnahme von Julian Baumgartlinger in der Halbzeitpause stabilisierte sich die Werkself. Innenverteidiger Sven Bender baute den Vorsprung per Direktabnahme aus (54.). Anschließend spielte Bayer vor 25.757 Zuschauern in Moskau überwiegend kontrolliert und hielt das Ergebnis.

In der Liga geht’s für den Werksklub am Samstag (18.30 Uhr) – beim Rekordmeister in München weiter. In der Champions League steht noch das Duell gegen Juventus Turin bevor.

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