Leipzig - Leverkusen 1:0 Nkunkus Kunststück entscheidet das Topspiel

Leipzig · Bayer Leverkusen verliert nach dem nächsten Rückschlag gegen RB Leipzig den Anschluss an die Tabellenspitze. Die Defensivreihen prägen lange den Verlauf der Partie, ehe in der zweiten Halbzeit das sehenswerte Tor des Tages fällt.

Bundesliga, RB Leipzig – Bayer 04 Leverkusen: die Bilder des Spiels
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Leipzig – Bayer 04: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Jan Woitas

Für Peter Bosz war die Sache klar: Leipzig gegen Leverkusen ist ein Spiel, das man sehen muss. Auch der Blick auf die Tabelle bestätigte vor dem Anpfiff: Zweiter gegen Dritter – viel besser geht es in der Bundesliga nicht. Beide Mannschaften lieferten sich das erwartet intensive Duell, das Leipzig mit 1:0 (0:0) knapp, aber verdient für sich entschied. Für Fußballästheten war dabei aber nur in wenigen Szenen etwas dabei.

Bosz war angesichts der anhaltenden Verletzungsmisere in Experimentierlaune und stellte Leon Bailey als Mittelstürmer auf. Der nominelle Linksverteidiger Daley Sinkgraven war auf seiner früheren Position im offensiven Mittelfeld zu finden, Kerem Demirbay gab den Sechser und Rechtsverteidiger Timothy Fosu-Mensah sein Debüt in der Startelf. Der 23-Jährige wechselte vor gut zwei Wochen von Manchester United unters Bayer-Kreuz.

RB Leipzig – Bayer Leverkusen: die Werkself in der Einzelkritik - Noten
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Leipzig – Leverkusen: die Werkself in der Einzelkritik

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Die Leipziger standen von Anfang an hoch, störten früh und setzten die Gäste unter Druck. Die erste gute Gelegenheit der Partie verbuchte Christopher Nkunku, dessen mit viel Effet versehener Versuch aus halblinker Position rechts am Tor vorbeisegelte (4.). Wie schwer es Bailey an diesem frostigen Samstagabend in Leipzig gegen Dayot Upamencano haben würde, wurde kurz danach deutlich: Der bullige Innenverteidiger des Champions-League-Teilnehmers checkte den Jamaikaner reviermarkierend um, die Pfeife von Schiedsrichter Harm Osmers blieb aber stumm.

Nach 13 Minuten verweigerte der Unparteiische Marcel Sabitzers Treffer zum vermeintlichen 1:0 zurecht die Anerkennung, weil der Österreicher deutlich im Abseits stand, drei Minuten später traf Florian Wirtz zentral vor Peter Gulasci einen schön in den Strafraum gespielten hohen Ball von Moussa Diaby nicht richtig. Da war mehr drin für Bayer. Kurz danach rauschte ein Schuss von Leipzigs Angelino nach schönem Spielzug an Lukas Hradeckys Tor vorbei (18.).

Die Gastgeber waren etwas besser im Spiel, das anfangs Tempo und Technik zu bieten hatte. Doch beide Defensivreihen verrichteten gute Arbeit. Großchancen blieben daher Mangelware – trotz einiger vielversprechender Ansätze. So solide die Abwehr auf beiden Seiten des Platzes war, so sehr fehlte es an zündenden Ideen, sie zu überwinden.
Daher blieb eine Rudelbildung kurz vor dem Pausenpfiff beinahe noch die brisanteste Szene der zunehmend nickligen ersten 45 Minuten, vielleicht abgesehen von Lukas Klostermanns Versuch aus kurzer Distanz, den Edmond Tapsoba erfolgreich blockte (45.+2).

Einen technischen Leckerbissen gab es indes kurz nach dem Seitenwechsel zu sehen. Nkunku schloss ab, wurde geblockt, doch der Ball landete wieder bei dem Leipziger, der mit einem geschickten ersten Kontakt beinahe die gesamte Defensive der Werkself aussteigen ließ und mit einem trockenen Schuss ins linke Eck vollendete (50.).

Der Wille, den Ausgleich zu erzielen, war Leverkusen im Anschluss anzumerken, aber es fehlten die Mittel. Bosz stellte nach einer knappen Stunde mit der Einwechslung von Patrik Schick und Karim Bellarabi um, doch Leipzig hatte kurz danach eine große Chance auf das 2:0. Erst setzte Alexander Sörloth den Ball aus 17 Metern an den rechten Pfosten, dann parierte Hradecky Dani Olmos Nachschuss stark (62.).

Die zunächst von taktischer Disziplin und übersteigerter Physis geprägte Partie war nun offener und auch attraktiver. Es ging streckenweise in hohem Tempo hin und her. Doch Bayer ließ bei seinen Offensivaktionen die letzte Durchschlagskraft vermissen, um noch etwas Zähbares aus Sachsen mitzunehmen. So blieb es bis zum Schlusspfiff beim knappen Vorsprung der Gastgeber. Daran änderte auch die Großchance des ebenfalls von Bosz noch eingewechselten Lucas Alario nach vorlage von Bellarabi kurz vor dem Ende nichts.

Weiter geht es für die Werkself am Dienstag mit dem Pokal-Achtelfinale bei Rot-Weiß Essen.

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