Wechselgerüchte bei der Werkself Was sich in Bayers Kader tun könnte

Leverkusen · Im Januar öffnet das Transferfenster. Schon jetzt gibt es rund um die Werkself einige Gerüchte um Zu- und Abgänge in der Winterpause. Klar ist, dass Handlungsbedarf besteht und Bayer Erlöse für neue Spieler braucht. Ein Überblick.

 Für Chelsea-Leihgabe Callum Hudson-Odoi könnte das Intermezzo bei Bayer bereits in der Winterpause enden.

Für Chelsea-Leihgabe Callum Hudson-Odoi könnte das Intermezzo bei Bayer bereits in der Winterpause enden.

Foto: AP/Manu Fernandez

Vor der Saison schien der Handlungsdruck im Kader der Werkself überschaubar zu sein. In Adam Hlozek stieß ein weiteres Talent für die Offensive zum Team, dazu sicherte sich Bayer Leverkusen auf Leihbasis die Dienste von Callum Hudson-Odoi. Ansonsten wurden die Leistungsträger der erfolgreichen Vorsaison gehalten und alles schien in bester Ordnung. Das verkorkste Halbjahr hat allerdings offenbart, dass es diverse Baustellen in der Mannschaft von Trainer Xabi Alonso gibt. Was könnte in der Winterpause passieren? Ein Überblick.

Abgänge Erst setzte ein Kreuzbandriss Timothy Fosu-Mensah im März 2021 kurz nach seiner Ankunft in Leverkusen rund zehn Monate außer Gefecht, dann zog er sich wenige Wochen nach seinem Comeback im März dieses Jahres eine Muskelsehnenverletzung im Oberschenkel zu und fiel erneut lange aus. Positionskonkurrent Jeremie Frimpong ist inzwischen in der Startelf gesetzt, auch Odilon Kossounou erhielt hinten rechts bereits den Vorzug vor Fosu-Mensah, der unter Alonso nur auf Kurzeinsätze kommt. Wie der „Kicker“ berichtete, kann der 24-Jährige bei einem passenden Angebot im Winter gehen. Sein Vertrag läuft bis 2024.

Ähnlich sieht es auf der anderen Seite bei seinem Landsmann Daley Sinkgraven aus. Der 27-Jährige kommt nicht über die Rolle des Reservisten hinaus. In Dinamo Zagrab und Twente Enschede soll es Interessenten für den Linksverteidiger geben, dessen Vertrag nach der Saison endet.

Im defensiven Mittelfeld ist einmal mehr Charles Aránguiz ein Name, der im Zusammenhang mit einem möglichen Wechsel im Winter fällt. Der 97-malige chilenische Nationalspieler ist seit 2015 in Leverkusen und einer der dienstältesten Profis im Kader. Zuletzt wurde er mit Betis Sevilla in Verbindung gebracht, auch Klubs in Brasilien und in seinem Heimatland kommen in Frage. Der 33-Jährige ist in seinem letzten Vertragsjahr. Will Bayer noch eine Ablösesumme generieren, geht das nur noch in diesem Winter.

Das gilt auch für Paulinho, der mit Alonso bereits seinen fünften Leverkusener Trainer erlebt, bei dem er sich nicht nachhaltig durchsetzen kann. Der 22-jährige Brasilianer gilt als notorisch unzufrieden mit seinem Status und wollte schon im Somer zurück in seine Heimat, doch ein Wechsel scheiterte auch an den Ablösevorstellungen des Werksklubs. Da der Vertrag des Offensivspielers nur noch bis Sommer gültig ist, dürfte Bayer nun kompromissbereiter sein.

Wie es mit Hudson-Odoi weitergeht, ist ebenfalls unklar. Im Sommer kam der 22-Jährige vom FC Chelsea an den Rhein – auf Leihbasis. Der Deal beinhaltet allerdings eine Rückholklausel für die Engländer. Nur, wenn sie bis kurz vor Weihnachten nicht gezogen wird, bleibt der Nationalspieler wie vorgesehen bis Saisonende in Leverkusen.

Zugänge Die linke Abwehrseite bleibt die größte Problemzone. Mitchel Bakker ist aktuell gesetzt, kann aber nur selten die Anforderungen erfüllen. Der Name Robin Gosens geistert schon seit einigen Monaten durch das Umfeld des Werksklubs. Der 28-Jährige ist bei Inter Mailand nur noch Ersatz, soll aber knapp 20 Millionen Euro Ablöse kosten – Geld, das Bayer laut „Kicker“ erst einnehmen muss, um aktiv zu werden. Allerdings sollen weitere Klubs die Fühler nach dem gebürtigen Emmericher ausgestreckt haben.

Für die Torhüterposition soll Bayer „Sky“ zufolge ein Auge auf den gebürtigen Dinslakener Philipp Köhn von RB Salzburg geworfen haben. Der 24-Jährige ist derzeit mit der Schweiz bei der WM in Katar dabei und wäre vermutlich erst im nächsten Sommer ein ernsthafter Kandidat. Im Raum steht eine Ablöse von rund zehn Millionen Euro.

Etwas günstiger zu haben sein dürfte Vladan Kovacevic vom polnischen Erstligisten Rakow Tschenstochau. Der 24-jährige Schlussmann kommt aus Bosnien-Herzegowina und soll laut „Kicker“ intensiv vom Werksklub beobachtet werden. Der Vertrag von Bayers Nummer zwei Andrej Lunev endet nach dieser Saison, Stammkeeper und Kapitän Lukas Hradecky hatte sich nach schwachem Saisonstart mit einigen Patzern zuletzt stabilisiert.

Was die Verteidigung betrifft, ist Leverkusen „ESPN“ zufolge an Cédric Soares vom FC Arsenal interessiert. Der 31-jährige in Deutschland geborene Portugiese ist beim Tabellenführer der Premier League nur Ersatzspieler und wäre eine weitere Option für defensive Außenbahn. Deutlich mehr Konkurrenz anderer Klubs dürfte es geben, sollte Bayer sich mit Nachdruck um eine Verpflichtung des Rechtsverteidigers Cody Drameh von Leeds United bemühen. Laut des italienischen Journalisten Fabrizio Romano soll neben Leverkusen auch Lille, Newcastle und Dortmund den Werdegang des 20-jährigen Talents intensiv verfolgen.

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