„Das hat er sich verdient“ Bayers Bosse begrüßen DFB-Nominierung von Wirtz

Leverkusen · Der 17-jährige Offensivspieler von Bayer Leverkusen steht vor seinem Länderspieldebüt bei der A-Nationalmannschaft. Sportgeschäftsführer Rudi Völler, Sportdirektor Simon Rolfes und Trainer Peter Bosz halten das keineswegs für verfrüht.

  Florian Wirtz ist im DFB-Kader für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele.

Florian Wirtz ist im DFB-Kader für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele.

Foto: dpa/Tom Weller

Bundestrainer Joachim Löw hat Leverkusens 17-jähriges Offensivjuwel Florian Wirtz erstmals ins Aufgebot für die Nationalmannschaft berufen. Bayers Trainer Peter Bosz und die Sportchefs Rudi Völler sowie Simon Rolfes halten die Nominierung des 17-Jährigen nicht für verfrüht. „Es ist toll für Florian und natürlich auch für uns als Klub, dass er jetzt schon bei der A-Nationalmannschaft reinschnuppern darf“, sagte der frühere Weltmeister und DFB-Teamchef Völler. „Obwohl er noch ganz am Anfang seiner Entwicklung steht, zeigt diese Nominierung, wie weit Florian bereits gekommen ist. Das hat er sich verdient“, betont der Sportgeschäftsführer des Werksklubs.

Auch für Bosz ist die Berufung gerechtfertigt. „Ich verstehe das, weil er es bei uns wirklich gut macht“, sagte der Niederländer: „Er ist erst 17 ist und liefert als einer der stabilsten Spieler seine Leistungen ab. In diesem Alter ist das etwas Besonderes.“ Schon bei seinen ersten Trainingseinheiten bei den Profis der Werkself sei dem Niederländer aufgefallen, wie groß das Potenzial des Offensivspieler sei. Wirtz habe eine „Riesen Qualität“.

Allerdings ist auch dem Toptalent in den vergangenen Wochen anzumerken, dass es bei Bayer eine lange Saison mit vielen Englischen Wochen war. Nach seiner durchweg überzeugenden Hinrunde erlebte der Teenager in den vergangenen Wochen beinahe erwartungsgemäß eine schwächere Phase. Das ist bei der Entwicklung von jungen Profis indes obligatorisch. Hinzu kam eine Corona-Infektion, die Wirtz Anfang März für knapp zwei Wochen zwangspausieren ließ.

Rolfes hebt die trotz der Formdelle erstaunliche Beständigkeit des offensiven Mittelfeldspielers hervor, der im Januar 2020 für kolportierte 200.000 Euro aus der Jugend des 1. FC Köln nach Leverkusen geweschselt ist. Inzwischen wird sein Marktwert auf 40 bis 50 Millionen Euro geschätzt. „Flo hat in dieser Saison trotz seiner Jugend konstant geliefert. Es ist beeindruckend, er hat sich zum einem wichtigen Baustein für Bayer 04 entwickelt“, sagt Bayers Sportdirektor.

Wirtz hat für Bayer in dieser Saison bereits 30 Pflichtspiele absolviert und war dabei an 14 Toren direkt beteiligt (sieben Treffer, sieben Vorlagen). Das sind Werte, die Erinnerungen an den zum FC Chelsea gewechselten Kai Havertz wecken, der allerdings im Vergleich etwas länger als der gebürtige Pulheimer brauchte, um in der Bundesliga nachhaltig Fuß zu fassen – und womöglich auch in der Nationalmannschaft.

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