Letztes Gruppenspiel Bayer spielt um die Chance auf die Chance
Leverkusen · Zum Ende der Champions-League-Gruppenphase muss Bayer Leverkusen zwingend gegen den FC Brügge punkten und ist zudem auf Schützenhilfe des FC Porto angewiesen, um noch die Europa League zu erreichen.
Für Bayer Leverkusen steht ein Fernduell in der Champions League an. Im Heimspiel gegen den FC Brügge geht es an diesem Dienstag um die letzten Punkte in der Gruppenphase, parallel spielt Atlético Madrid beim FC Porto (18.45 Uhr). Die Werkself ist mit vier Zählern Letzter der Tabelle, die Spanier haben einen Zähler Vorsprung auf Rang drei, der das Tor zur Europa-League-Zwischenrunde öffnen würde. Weil Leverkusen den direkten Vergleich gegen Madrid gewonnen hat (2:0/2:2), gibt es für die Mannschaft von Xabi Alonso nur ein Ziel: mehr Punkte als der Konkurrent holen.
Bayers Trainer will aber nicht dauernd auf sein Handy schauen, um den aktuellen Spielstand in Portugal zu ermitteln. „Vielleicht müssen wir die Info am Ende irgendwann haben, aber wir bereiten uns nur darauf vor, zu gewinnen“, betont Alonso. Die Botschaft ist klar. Der 40-Jährige will äußere Umstände ausblenden und mit einem Sieg die Grundlage dafür legen, dass die mögliche Schützenhilfe aus Porto Früchte trägt.
Es ist für uns alle sehr wichtig, in Europa zu überwintern – für das Prestige, die Fans und das Selbstvertrauen“, sagt Alonso. „Wir wissen, dass es im Europapokal immer besondere Spiele sind. Gegen Brügge kämpfen wir um die Chance auf die Chance. Es wird nicht einfach, sie sind schon für das Achtelfinale qualifiziert und haben eine sehr gute Mannschaft.“ Auch Nadiem Amiri, der sich unter dem Spanier zunehmend zum Stammspieler im zentralen Mittelfeld mausert, ist die Bedeutung der Partie bewusst. „Das Spiel ist sehr wichtig, auch für die Moral“, sagt der 26-Jährige. „Wir brauchen jetzt einfach einen Sieg – und morgen ist ein guter Zeitpunkt, um das Ruder rumzureißen.“
Doch nicht nur sportlich und psychologisch wäre ein Erfolgserlebnis wichtig, sondern auch finanziell. In der Champions League erhält jedes der 32 Teams etwa 15 Millionen als Startgeld, je 2,8 Millionen gibt es für einen Sieg in der Gruppenphase – und 930.000 Euro pro Unentschieden. Zusätzlich gibt es noch TV-Geld und Ausschüttungen nach der Koeffizentenregel der Uefa.
Bayer hat bislang nur gegen Atlético gepunktet. Ein Sieg gegen Brügge würde die Ausbeute immerhin auf sieben Zähler hochschrauben. In der Europa League sind die Prämien freilich nicht so üppig. Für das Achtelfinale gibt es rund 1,2 Millionen Euro, fürs Viertelfinale 1,8, das Halbfinale bringt 2,8, das Finale 4,6 und der Turniersieg spült weitere vier Millionen Euro in die Kasse.
Piero Hincapie fehlt nach seiner dritten Gelben Karte im Wettbewerb gesperrt. Karim Bellarabi (Trainingsrückstand) und Charles Aránguiz (Wadenprobleme) sind nicht dabei, beim von einer nicht definierten Unterschenkelverletzung geplagten Kerem Demirbay will Alonso das Abschlusstraining abwarten. Bei Patrik Schick, der beim 0:2 zuletzt in Leipzig nach überstandenen Adduktorenproblemen wieder für eine halbe Stunde spielen konnte, ist der Coach indes optimistisch: „Wenn er sich fit fühlt, ist er dabei.“