Bayer Leverkusen Schmidt warnt vor dem Auswärtsteam Stuttgart

Leverkusen · Zumindest die Statistik der Schwaben auf fremden Plätzen lässt aufhorchen. In der Auswärtstabelle rangiert der VfB auf Platz sechs. Ansonsten spricht statistisch gesehen wenig für die Stuttgarter, die heute in der BayArena zu Gast sind.

 Roger Schmidt will den VfB nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Roger Schmidt will den VfB nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Foto: ap

Es gibt tatsächlich viele gute Gründe, warum Bayer 04 sein heutiges Heimspiel gegen den VfB Stuttgart nicht verlieren wird (20.30 Uhr/Live-Ticker). Die Tabellenkonstellation ist das eine: Wenn der Tabellenletzte - in diesem Fall die Schwaben, die sich gegen einen Abstieg wehren - zum Tabellenvierten reist, dann ist die Favoritenrolle naturgemäß klar verteilt. Bei dieser Konstellation sind aber auch die Zahlen auf Leverkusener Seite. Warum also nicht an einem Freitag, den 13., auch mal abergläubig sein?

Drei Vereinsrekorde hält Bayer 04 immerhin gegen die Schwaben: mit 109 Zählern die meisten Punkte, mit 30 die meisten Siege und mit 13 Remis zu Hause die meisten Unentschieden. Der VfB gewann nur eins der letzten elf Gastspiele in Leverkusen und büßte in den letzten drei Partien jeweils eine 1:0-Führung ein. Dazu kommt: Die Werkself schoss während der letzten acht direkten Duelle in der BayArena mindestens zwei Tore, und Stefan Kießling war in jedem der letzten sieben Heimspiele erfolgreich. Allein 14 Treffer erzielte er gegen den VfB, der seit acht Partien sieglos ist, fünfmal torlos blieb und drei seiner vier Punkte mit einem 0:0 holte.

Demgegenüber die Leverkusener, die ihre letzten vier Pflichtspiele mit 7:0 Toren gewannen. Sie sind Beleg einer stabilen Defensive, die dieses Mal jedoch ohne den gesperrten Emir Spahic auskommen muss. Für ihn rückt Kyriakos Papadopoulos ins Team und wird neben Ömer Toprak verteidigen. Hakan Calhanoglu scheint dagegen wieder fit zu sein, hinter dem Einsatz von Lars Bender steht nach dessen Knieverletzung aber ein Fragezeichen. Beide trainierten am Mittwoch zumindest wieder mit der Mannschaft. "Bei Hakan sieht es ganz gut aus, Lars hat dagegen noch leichte Probleme", berichtete Schmidt, der entgegen aller Vorzeichen davor warnt, Stuttgart auf die leichte Schulter zu nehmen. "Die Mannschaft ist besser als ihr Tabellenstand. Sie hat einige enge Spiele nicht für sich entschieden, besitzt aber dennoch Qualität", sagt Schmidt. "Das Team zeigte zuletzt einen Aufwärtstrend und hat über die gesamte Saison vor allem auswärts ein gutes Bild abgegeben. Dass der VfB Letzter ist, hat sicher mit der sehr ungewöhnlichen Heimbilanz zu tun. Insofern rechne ich mit einem Gegner, der uns alles abverlangen wird."

Wenn der VfB punktete, dann war es meist auswärts wie zuletzt in Hannover, Köln oder Hamburg. Nur eines seiner letzten sechs Gastspiele hat der Klub verloren. In der Auswärtstabelle rangiert die Mannschaft von Trainer Huub Stevens immerhin auf Platz sechs, feierte drei seiner erst vier Siege in der Fremde. Dazu kommen fünf Unentschieden. "Wir wollen die Partie natürlich gewinnen und unsere Serie fortschreiben, aber nach diesem Duell hoffe ich wirklich, dass der Verein den Klassenerhalt packt. Stuttgart gehört einfach in die Bundesliga", wünscht sich Bernd Leno, der acht Jahre lang für den VfB zwischen den Pfosten stand und 2011 von dort nach Leverkusen wechselte. Mit derzeit 390 Minuten ohne Gegentor trägt auch Leno seinen Teil dazu bei, dass es schwerer geworden ist, gegen Bayer etwas Zählbares zu holen. Vor allem, wenn die Werkself in Führung lag. In 21 Saisonpartien erzielte sie das 1:0 und verlor danach nie. Wer also Zahlenspielerei mag, sollte auf ein schnelles Bayer-Tor hoffen - ganz unabhängig von jeglichem Aberglauben,.

(RP)
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