Schalke mit Negativrekord Verschlafende Werkself rettet Punkt im Champions-League-Rennen

Gelsenkirchen · Bayer Leverkusen hat im Rennen um die Champions-League-Plätze ausgerechnet beim Krisenklub Schalke 04 wichtige Punkte liegen gelassen. Der DFB-Pokalfinalist kam nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Die Gelsenkirchener sind seit 13 Spielen in Folge sieglos.

Bundesliga 19/20: FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen - die Bilder des Spiels
6 Bilder

Schalke - Bayer: die Bilder des Spiels

6 Bilder
Foto: dpa/Ina Fassbender

Die Bundesliga läuft weiter nur im Notbetrieb, Zuschauer in den Stadien sind nicht erlaubt. Erwin, das Maskottchen des FC Schalke, hat sich bereits vor einigen Wochen vorzeitig in die Ferien verabschiedet. Viel bewirkt hatte der Gelsenkirchener Glücksbringer allerdings auch schon vor den Geisterspielen nicht. Zwölf Liga-Partien in Serie hatte die Mannschaft von Trainer David Wagner inzwischen nicht mehr gewonnen. Trotz einer ordentlichen Leistung gegen Bayer Leverkusen setzte Schalke den Negativlauf auch am frühen Sonntagabend fort. Der Endstand lautete 1:1 (0:0).

Nach Abschluss der Hinrunde standen die Gelsenkirchener noch zwei Punkte vor Leverkusen. Inzwischen haben die Rheinländer 18 Zähler Vorsprung auf Blau-Weiß. Als würde der sportliche Absturz den Fans von S04 nicht schon genug Sorgen bereiten, tritt Schalke aktuell auch abseits des Platzes wie selbstverständlich in jedes Fettnäpfchen. Erst vor kurzem waren die Königsblauen in die Schlagzeilen geraten, weil der Verein bei der Rückerstattung von Tickets aufgrund der Geisterspiele einen Härtefallantrag von seinen Anhängern verlangte. Jetzt sorgte die Ankündigung des finanziell schwer angeschlagenen Klubs, 24 altgedienten Mitarbeitern des Fahrdiensts der Nachwuchsabteilung zu kündigen, für neuen Ärger. Ein externer Dienstleister soll die Aufgaben der Fahrer künftig übernehmen. Die Betriebsratsvorsitzende Martina Lenz bezeichnete die Maßnahme als „sozial verantwortlungslos“.

Bundesliga 19/20: FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen - die Werkself in der Einzelkritik
17 Bilder

Schalke - Bayer: die Werkself in der Einzelkritik

17 Bilder
Foto: dpa/Ina Fassbender

So besorgniserregend die Situation bei S04 derzeit ist, so aussichtsreich ist sie beim Werksklub. Der steht nicht nur zum ersten Mal seit 2009 wieder im Endspiel um den DFB-Pokal, sondern hat im Kampf um die erneute Qualifikation für die Champions League weiter gute Chancen. In Gelsenkirchen tat sich die Werkself allerdings von der ersten Minute an schwer. Kai Havertz, der nach überstandenen Knieproblemen in die Startelf zurückgekehrt war, blieb wirkungslos. Und auch sonst wirkte das Team von Trainer Peter Bosz merkwürdig verkrampft.

Schalke hatte in der ersten Halbzeit die besseren Torgelegenheiten, Leverkusen blieb mit Ausnahme von zwei, drei guter Kopfballchancen durch Lucas Alario blass. Das 1:0 der Gastgeber per Handelfmeter durch Daniel Caligiuri (51.) war nicht unverdient. Zuvor war Bayers Innenverteidiger Edmond Tapsoba der Ball an die Hand gesprungen.

Das Team von Coach Peter Bosz mühte sich nach dem Rückstand, mehr Druck auszuüben. Wirklich brenzlig wurde es jedoch nur selten. Schalkes Torhüter Alexander Nübel musste kaum entscheidend eingreifen. Beim Eigentor seines Teamkollegen Juan Miranda zum 1:1 (81.) war der Schlussmann dann aber ohne Chance. Für Bayer 04 könnte der Punktgewinn in der Endabrechnung noch goldwert sein. Denn durch die Niederlage der Konkurrenz aus Gladbach am Tag zuvor in München steht Leverkusen nun wieder auf dem ersehnten vierten Platz. In der Schlussminute hielt Lukas Hradecky den Punkt mit einer Glanzparade gegen Michael Gregoritsch fest.

Für die Werkself geht es nun am Mittwoch mit dem Derby gegen den 1. FC Köln weiter (20.30). Der FC Schalke ist wenige Stunden zuvor bei Eintracht Frankfurt gefordert (18.30 Uhr).

(sb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort