Bayer Leverkusen Kevin Volland - endlich ein Leverkusener

Leverkusen · Der 23-jährige Angreifer gilt als Wunschspieler von Roger Schmidt. Seit über einem Jahr besteht gegenseitiges Interesse. Nun ist er Teil der Werkself.

 Für Kevin beginnt bei Bayer 04 nun ein neuer Abschnitt in seiner Karriere. Er selbst spricht von einem "logischen nächsten Schritt".

Für Kevin beginnt bei Bayer 04 nun ein neuer Abschnitt in seiner Karriere. Er selbst spricht von einem "logischen nächsten Schritt".

Foto: Volland

Der rund sechswöchige Urlaub ist vorbei. Mit dem Trainingsauftakt gestern stand wiederharte Arbeit auf dem Plan. Und doch sind sie bei Bayer 04 froh, dass es losgeht. "Es macht Spaß, nach der langen Zeit wieder voll reinzuhauen", sagt Mittelfeldspieler Kevin Kampl. Der lange verletzungsgeplagte Kapitän Lars Bender stimmt zu: "Es tut gut, am Ball zu sein." Der kam gleich im ersten Training nach dem Urlaub zum Einsatz - wenn auch nur dosiert. Trainer Roger Schmidt ließ locker trainieren und gewährte den hauseigenen Talenten wie Neuzugang Sam Schreck oder Mittelfeldjuwel Atakan Akkaynak etwas Übungszeit mit den Profis um Neuzugang Kevin Volland.

Der Ex-Hoffenheimer mit der Rückennummer 31 lief schon beim Einlaufen mit vorneweg und lobte: "Ich habe mich hier von der ersten Sekunde an wohlgefühlt." Dieses Gefühl durfte dem gebürtigen Allgäuer in Hoffenheim zuletzt gefehlt haben. Mit der TSG schrammte er nur knapp am Abstieg vorbei. Nach der Saison nahm Bayer den bereits vor über einem Jahr entstandenen Kontakt wieder auf - und schlug bei einem der begehrtesten Angreifer der Liga zu.

Dass er mit 20 Millionen Euro der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte ist, empfindet Volland nicht als Bürde: "Ich bleibe ganz locker. Ob ich jetzt 50 oder eine Million koste, ändert nichts an meiner Spielweise." Ohnehin sei der Spielermarkt überhitzt. Es ist eine angenehm bodenständige Einschätzung des 23-Jährigen.

Freundlich, aber durchaus bestimmt wirkt Volland, für den die Aussicht, Champions League zu spielen, nicht der Hauptgrund für den Wechsel gewesen ist, wie er betont: "Bayer ist einfach ein Top-Verein - und der logische nächste Schritt in meiner Karriere."

Ähnlich zufrieden mit dem Transfer ist auch Roger Schmidt: "Er hat große Qualitäten in der Verwertung, aber auch in der Vorbereitung von Chancen", lobt Bayers Trainer. Volland denke - wie auch der aus Mainz geholte Julian Baumgartlinger - vor allem in Sinne der Mannschaft. "Das ist mir besonders wichtig."

Volland, der in Hoffenheim unumstrittener Stammspieler war, erwartet nun ein harter Konkurrenzkampf. Neben dem mexikanischen Stürmerstar Chicharito, Publikumsliebling Stefan Kießling und Nationalspieler Karim Bellarabi muss er sich in Bayers Offensive etablieren. "Die Qualität des Kaders ist sehr hoch", sagt der Neuzugang, "aber ich bin froh, wenn die Mannschaft viele Möglichkeiten hat." Kein Wunder: Mit Bundesliga, DFB-Pokal und der Champions League stehen drei kräftezehrende Wettbewerbe an.

Ein Überangebot herrscht auch im Mittelfeld. Das könnte sich zumindest zu Saisonbeginn etwas entzerren: Lars Bender wird ebenso wie Julian Brandt zu den Olympischen Spielen nach Rio reisen. "Das ist eine tolle Gelegenheit, gemeinsam mit Sven noch mal um etwas Großes zu spielen", sagt Bender, dessen Bruder vom BVB ebenfalls mitreisen dürfte. U 21-Trainer Horst Hrubesch wisse schließlich, welche Qualitäten er von den Bender-Zwillingen bekomme, sagt er.

Volland indes wird in Leverkusen bleiben - und trainieren. Am Freitagabend steht beim SC Verl das erste Testspiel an, dann könnte er seinen ersten Treffer im Werkself-Trikot erzielen. "Wenn ich verletzungsfrei bleibe und gut trainiere, hoffe ich, dass ich oft spiele", blickt Volland auf die kommende Spielzeit.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort