Knapp 100 Millionen inklusive Bonuszahlungen ist der Transfer schwer. Damit steigt Havertz aus dem Stand zum teuersten deutschen Spieler aller Zeiten auf. Eine Bürde, die der junge Mittelfeldspieler verarbeiten muss. In London erwartet man von ihm, direkt zum Spielmacher der „Blues“ aufzusteigen.

Bereits am kommenden Wochenende startet die Premier League. Chelsea gastiert aber erst am darauffolgenden Montag (21 Uhr / Sky) in Brighton. Eine lange Vorbereitung bleibt Havertz also nicht. Daher wird er auch nicht mehr zurück zur Nationalelf reisen, die am Sonntag in Basel gegen die Schweiz spielt (20.45 Uhr / ZDF). Havertz soll sich so schnell wie möglich in London akklimatisieren.

In dieser hektischen Phase nahm er sich dann aber doch noch ein wenig Zeit. Havertz wollte sich verabschieden. Von den Bayer-Fans. Und von seinen Mitspielern. „Es fällt mir schwer, meine aktuelle Gefühlswelt zu beschreiben. Ich empfinde nichts außer Dankbarkeit für Bayer 04 und die letzten zehn Jahre in Leverkusen“, schrieb er auf seiner Instagram-Seite. Dazu postete er zehn Bilder, die seine Entwicklung vom kleinen Jungen zum Bundesliga-Profi zeigen. „Hier bin ich als kleiner Junge mit einem Traum groß geworden. Hier bin ich nicht nur Profi und Nationalspieler, sondern vor allem auch ein Mensch mit Werten geworden. Hier habe ich Freunde für’s Leben gefunden, die mich noch lange begleiten werden. B04 hat mich seit dem ersten Tag bedingungslos unterstützt.“

Außerdem dankt Havertz auch den Verantwortlichen der Werkself um Sportvorstand Rudi Völler, Geschäftsführer Fernando Carro und Sportdirektor Simon Rolfes. „In den letzten Tage habe ich Rückhalt und Verständnis der Verantwortlichen für meine Entscheidung erfahren“, schrieb er. „Der Traum, mit dem ich als 11-Jähriger hierher gekommen bin, ist über die letzten Jahre unter dem Bayer Kreuz nur gewachsen. Für mich war klar, dass ich eines Tages für einen der größten europäischen Vereine spielen und Auslandserfahrung sammeln möchte.“

Dieser Traum hat sich für Havertz nun erfüllt. Nahezu alle europäischen Topklubs um Bayern München oder Real Madrid hatten Interesse am Leverkusener Shootingstar, ließen sich letztlich aber von der Ablöseforderung der Rheinländer abschrecken. Bei den „Blues“ unterschrieb er nun einen Fünfjahresvertrag, der ihm geschätzte 20 Millionen Euro pro Jahr bringen soll. „Es ist an der Zeit, jedem Einzelnen von Euch, meinen Mitspielern, den Fans, den Verantwortlichen und den Mitarbeitern/innen von B04 meinen großen Dank auszudrücken. Meiner Heimat und dem Verein, der die Hälfte meines Lebens geprägt hat, werde ich für immer verbunden bleiben.“