Bayer-Verteidiger Jonathan Tah steht schon in den Startlöchern

Leverkusen · Jonathan Tah wurde kurz vor der WM in Russland aus dem Kader gestrichen. Auch deshalb kann er die neue Saison kaum abwarten.

 Sein bislang einziges Bundesligator erzielte Jonathan Tah am 28. Januar 2017 gegen Mönchengladbach – dem ersten Gegner der neuen Saison.

Sein bislang einziges Bundesligator erzielte Jonathan Tah am 28. Januar 2017 gegen Mönchengladbach – dem ersten Gegner der neuen Saison.

Foto: imago

Etwas mehr als fünf Wochen weilte Jonathan Tah im Urlaub. Unter anderem war der 22-jährige Innenverteidiger der Werkself in den USA unterwegs, weit weg vom Getöse rund um die WM und das schwache Abschneiden des (noch) Weltmeisters Deutschland. Seine Fans mussten dennoch nicht auf Neuigkeiten verzichten, denn der von Bundestrainer Joachim Löw kurz vor dem Turnier aus dem Aufgebot des DFB gestrichene Nationalspieler ließ sie an seinen Urlaubserlebnissen teilhaben – vor allem über das soziale Netzwerk Instagram.

Die hochgeladenen Fotos zeigen Tah ebenso öffentlichkeitswirksam wie stilbewusst beim Entspannen, aber auch bei diversen Trainingseinheiten mit seinem privaten Coach Robert Lewis, mit dem er seit über vier Jahren zusammenarbeitet – und der schon Sportgrößen wie Mike Tyson fit gehalten hat. „Ich habe es natürlich nicht übertrieben, auch wenn das auf manchen Bildern vielleicht so aussieht“, erzählt der gebürtige Hamburger. Er habe nur versucht, sich fit zu halten und nicht völlig unvorbereitet zur Leistungsdiagnostik in Leverkusen anzutreten, die er nun absolviert hat.

Dass er nicht bei der WM dabei sein durfte, empfindet Tah als schade. Seinen Ehrgeiz habe die Entscheidung des Bundestrainers aber dennoch geweckt „Das hat mich nur noch mehr motiviert, weiter an mir zu arbeiten“, sagt er. Er wolle in der kommenden Saison einfach da weitermachen, wo er in der vergangenen aufgehört habe – und die lief für ihn ziemlich gut. Nachdem ihn in den Vorjahren Muskelverletzungen häufiger außer Gefecht gesetzt hatte, fällt der Innenverteidiger nun deutlich seltener aus, was auch mit seinem gezielten Training zusammenhängt. Insgesamt 33 Pflichtspiele bestritt er in der Saison 2017/18, die für die Werkself auf Platz fünf endete.

Daran will er in Zukunft anknüpfen. Den Saisonstart könne er kaum abwarten, betont Tah. „Es war eine längere Pause als sonst und ich glaube, jeder Spieler hat Bock darauf, wieder anzufangen. Jetzt müssen wir eine gute Vorbereitung haben und alle auf ein Fitnesslevel kommen.“ Er freue sich bereits auf das erste Ligaspiel in Mönchengladbach am 25. August (18.30 Uhr). Eine Woche vorher geht es für die Werkself in der ersten Runde des Pokals zum Oberligisten 1. CfR Pforzheim (15.30 Uhr).

Zunächst steht aber am Sonntagabend der fußballerische Höhepunkt des Jahres an, wenn Frankreich und Kroatien mit Bayers Abwehrspieler Tin Jedvaj in Moskau den neuen Weltmeister ermitteln (17 Uhr). „Für Tin freut es mich extrem. Vor dem Turnier hätte das wohl keiner gesagt, aber Kroatien war schon in der Gruppenphase sehr stark. Sie haben viele große Spieler dabei und sie sind verdient so weit gekommen.“ Die spannende Frage: Kehrt Jedvaj, der bislang nur im dritten Vorrundenspiel gegen Island (2:1) 90 Minuten zum Einsatz kam, als Weltmeister oder Vize nach Leverkusen zurück?

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