3:1-Sieg gegen Oberhausen Werkself gewinnt bei Hradeckys Premiere als neuer Kapitän

Leverkusen · Gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen fährt das Team von Trainer Gerardo Seoane einen 3:1-Sieg ein. Die Kapitänsfrage ist zudem geklärt: Lukas Hradecky führt die Werkself in der kommenden Spielzeit auf den Rasen.

 Lukas Hradecky ist nicht nur Bayers Nummer eins, sondern nun auch Kapitän der Werkself.

Lukas Hradecky ist nicht nur Bayers Nummer eins, sondern nun auch Kapitän der Werkself.

Foto: imago images/Sven Simon

Eine der vielen offenen Fragen vor dem Saisonstart von Bayer Leverkusen war, wer in Zukunft die Kapitänsbinde tragen wird. Dass es Charles Aránguiz nicht mehr sein würde, stand schon vor dem Anpfiff des Testspiels gegen Rot-Weiß Oberhausen fest. Drei Kandidaten waren in der engeren Auswahl für das Amt: Lukas Hradecky, Jonathan Tah oder Julian Baumgartlinger. Im Testspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen führte Hradecky bereits das Team auf den Rasen. Nach dem 3:1 (3:0)-Sieg gab der Finne bekannt, dass er der neue Kapitän ist.

„Es ist eine riesige Ehre für mich, dieses Amt bei so einem Klub zu bekommen“, sagte Bayers Nummer eins. „Ich werde es mit einer eigenen Weise machen, mit positiver Energie und guter Laune – und vielleicht muss ich mir auch noch ein paar Tipps von Lars Bender holen“, sagte der Keeper. Aber er werde sich auch nicht scheuen, Klartext zu reden und ernster zu werden, wenn es notwendig sei.

Blickt man auf das Ergebnis nach einer Viertelstunde, nahm das Testspiel vor 400 Zuschauern im Ulrich-Haberland-Stadion den erwarteten Verlauf. Lucas Alario (10./14.) brachte Bayer früh in Front. Die Vorlage kamen einmal über die linke Seite von Moussa Diaby und dann über rechts von Jeremie Frimpong. Weitere Großchancen von Karim Bellarabi (2.), Diaby (21.) und Patrik Schick (26.) blieben indes ungenutzt.

Dass es nach 35 Minuten immer noch 2:0 für Leverkusen stand, war indes auch eine Frage des Glücks, denn die Gäste aus Oberhausen versteckten sich nicht und spielten sich eine ganze Reihe guter Gelegenheiten heraus. Los ging der Reigen in der ersten Minute mit einem Pfostentreffer von Sven Kreyer, Jerome Propheter scheiterte erst am stark parierenden Hradecky (22.) und dann an der eigenen Ungenauigkeit (24.). Nach einer Ecke hatte zudem Tanju Öztürk den Anschlusstreffer auf dem Kopf, doch auch er zielte nicht präzise genug.

Die Auflistung zeigt, dass sich die Werkself durchaus anfällig präsentierte – vor allem Daley Sinkgraven erwischte keinen guten Tag, leistete sich einige Schludrigkeiten und ließ über seine Seite zu viel zu. Panagiotis Retsos konnte ebenfalls nicht nachhaltig überzeugen. Aber auch in der Hintermannschaft insgesamt passte eine Woche vor dem Pflichtspielstart im DFB-Pokal bei Lokomotive Leipzig vieles noch nicht zusammen.

Schicks Treffer zum 3:0 nach Vorarbeit von Kerem Demirbay (40.) täuschte ebenfalls nicht darüber hinweg, dass es zur Halbzeit durchaus auch 3:2 hätte stehen können. So aber ging es mit dem klaren Vorsprung der Gastgeber in die Pause. Positiv hervorzuheben war die Leistung von Diaby, der ordentlich Wirbel machte – und die Treffsicherheit der Stürmer. Florian Wirtz und Mitchell Weiser mussten mit Adduktorenproblemen passen – eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie Trainer Gerardo Seoane betonte. Das gilt auch für Julian Baumgartlinger, der aus Gründen der Belastungssteuerung nicht zum Einsatz kam.

Der Drei-Tore-Vorsprung schmolz zügig nach dem Wiederanpfiff. Oberhausen kam mit viel Dampf aus der Kabine und durch Shaibou Oubeyapwa zum Anschlusstreffer (47.). Die unfrewillige Vorlage kam von Retsos, der sich einen üblen Fehlpass quer durch den eigenen Strafraum leistete.Schick vergab wenig später eine gute Gelegenheit, nachdem er sich gekonnt gegen zwei RWO-Verteidiger durchsetzte (54.), Bellarabi scheiterte frei auf Justin Heekeren zulaufend am Schlussmann des Regionalligisten (56.).

Das Geschehen verlagerte sich nun zunehmend in die Oberhausener Hälfte, die Gäste kamen nur noch selten zu Entlastungsangriffen. Alario verpasste den Ball wenige Meter vor dem Tor knapp nach Querpass von Kerem Demirbay (73.) – da hätte letzterer ruhig eigensinniger sein und selbst den Abschluss suchen können. Auch Bellarabi blieb nach astreiner Vorarbeit von Diaby der vierte Treffer der Werkself verwährt, Heekeren parierte den Versuch des 31-Jährigen stark (75.).

Inzwischen wäre ein klarerer Vorsprung für Bayer möglich gewesen, doch es fehlte das letzte bisschen für ein weiteres Tor. Nach dem 0:0 im ersten Testspiel gegen Freiburg und dem 1:5 gegen den FC Utrecht am Mittwoch ist die Leverkusener Generalprobe vor dem Pokalspiel beim Viertligisten Lok Leipzig gelungen – zumindest rein ergebnistechnisch. Spielerisch hingegen hat Soanes Team noch Luft nach oben.

Bayer 04 Hradecky – Sinkgraven (46. Bakker), Kossounou, Retsos, Frimpong (46. Tah) – Aránguiz, Demirbay, Diaby, Bellarabi (84. N. Pesch) – Schick (69. Sertdemir), Alario (75. Gedikli)

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