Bayers Torgaranten Schick und Wirtz ziehen Interesse auf sich

Leverkusen · Bayers Leistungsträger dürften längst auf den Wunschlisten einiger Topklubs stehen. Sportdirektor Simon Rolfes blickt gelassen auf etwaige Gerüchte – und verweist auf die für Leverkusen komfortablen Vertragskonstellationen.

 Florian Wirtz (r.) treibt den Ball über den Rasen, Patrik Schick schaut im Hintergrund zu.

Florian Wirtz (r.) treibt den Ball über den Rasen, Patrik Schick schaut im Hintergrund zu.

Foto: imago images/Team 2

Ups, er hat es schon wieder getan: Patrik Schicks Treffer zum 1:0 beim 2:2 gegen Union Berlin war das 17. Tor im 15. Ligaspiel des Stürmers. Für Bayer Leverkusen ist das Formhoch des Tschechen ein Segen, aber es bleibt auch anderen Klubs freilich nicht verborgen. Der 25-Jährige entfaltet im zweiten Jahr bei der Werkself sein Potenzial – und es häufen sich die Meldungen über Vereine, die angeblich ein Auge auf Schick geworfen haben.

Borussia Dortmund fahndet nach einem möglichen Nachfolger für den im Sommer wohl kaum noch in der Bundesliga zu haltenden Wunderstürmer Erling Haaland, Bayerns Rekordangreifer Robert Lewandowski kokettiert immer wieder mit seinem Abschied aus München, auch bis nach England oder Spanien hat sich Schicks Qualität herumgesprochen. Gleiches gilt für Florian Wirtz. Mit seiner überragenden Hinrunde hat der 18-Jährige bewiesen, dass er nicht nur ein Megatalent ist, sondern auch konstant starke Leistungen abliefern kann. Das soll unter anderem bei Manchester United und Real Madrid erste Begehrlichkeiten geweckt haben.

Bayers Sportdirektor Simon Rolfes sieht die aktuell eher diffusen Gerüchte um die Leverkusener Leistungsträger gelassen. „Es gibt eine klare Vertragskonstellation. Wir sind in einer komfortablen Position“, sagte er schon vor dem Rückrundenstart. Langfristige Arbeitspapiere seien dabei aber auch nicht alles. „Patrik fühlt sich bei uns total wohl – sportlich und privat. Er ist ein Spieler, für den das gute Umfeld und das Zusammenspiel in der Mannschaft wichtig sind.“ Beides sei bei Bayer gegeben. Auch von Schicks Seite gab es unlängst eine klare Aussage. Ein Wechsel sei für ihn kein Thema, sagte er der „Bild“.

Allerdings: Mittelstürmer von seiner Qualität sind selten geworden. Schick vereint neben seiner Abschluss- und Kopfballstärke gleich mehrere Eigenschaften, die ihn für viele Topklubs interessant machen. Dessen ist sich auch Rolfes bewusst. „Er ist nicht nur der reine Abschlussstürmer, sondern hat mit seiner Übersicht die Fähigkeit zu kombinieren, mitzuspielen sowie andere einzusetzen – und er hat Potenzial, sich noch zu entwickeln.“ Eine Ausstiegsklausel gibt es nicht in Schicks bis 2025 laufenden Vertrag. Bayer hat alle Trümpfe in der Hand.

Bei Florian Wirtz sieht es ähnlich aus. Sein Kontrakt läuft sogar noch ein Jahr länger. „Dass es da vielleicht Interesse gibt, ist ein Zeichen für die gute Entwicklung und Qualität der Spieler“, sagte Rolfes. „Aber sie spüren auch, dass sie hier ein Umfeld haben, in dem sie sich gut entwickeln können, das ambitioniert ist und jedes Jahr besser werden will.“ Bayer sei traditionell ein Verein, bei dem junge Spieler schon sehr früh eine wichtige Rolle spielen könnten. Etwaige Leistungsdellen sind einkalkuliert. „Auch deswegen fühlt sich Florian hier wohl. Er kann sich bei uns in allen Facetten entwickeln, sportlich und persönlich“, sagte Rolfes. Der 43-Jährige ist sich sicher: Schick und Wirtz bleiben auch über den Sommer hinaus in Leverkusen.

Die Attraktivität der Werkself steigt für Spieler dieser Güteklasse freilich durch das Erreichen der Champions League. Nach dem Remis gegen Union und nur zwei Punkten aus den vergangenen vier Spielen ist Leverkusen allerdings auf Platz fünf der Tabelle abgerutscht. Nach zwei Jahren Europa League wäre die Königsklasse der erhoffte nächste Schritt in der Entwicklung. „Wir haben die Mannschaft in den lezten zwei Jahren verjüngt und Perspektive in den Kader geholt“, sagte Rolfes. „Es ist unser klares Ziel, wieder in die Champions League zu kommen.“

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