Aranguiz neuer Kapitän Bayer 04 spielt 1:1 im Test gegen Anderlecht

Leverkusen · Die Werkself hat einen neuen Kapitän. Wie Bayer 04 kurz vor dem 1:1 im Testspiel gegen den RSC Anderlecht mitteilte, führt Charles Aránguiz die Leverkusener ab sofort auf den Rasen. Der Chilene folgt damit auf Lars Bender, der das Amt in den vergangenen fünf Jahren innehatte.

 Charles Aranguiz.

Charles Aranguiz.

Foto: dpa/Matthias Hangst

„Ich bin der Überzeugung, dass ein Kapitän auf den Platz gehört und regelmäßig spielen muss. Das war bei mir in der letzten Saison nicht immer gegeben“, erklärte Lars Bender seinen Rücktritt als Spielführer. Der 31-Jährige verpasste nicht zuletzt aufgrund mehrerer Verletzungen 23 von 51 möglichen Pflichtspielen in der vergangenen Saison. „Ich will mich künftig auf meine Aufgaben als ‚normaler‘ Spieler konzentrieren – und auf meine Gesundheit.“

Mit Lars Bender in der Startformation, dafür aber ohne neun Nationalspieler, ging die Werkself in ihr erstes und einziges Testspiel in der Saisonvorbereitung. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz begann engagiert und erwischte einen Start nach Maß. Nach Vorlage von Nadiem Amiri markierte Exequiel Palacios aus kurzer Distanz das frühe 1:0 (6.).

In der Folge fanden aber auch die von Vincent Kompany trainierten Gäste, die bereits vier Meisterschaftspartien absolviert haben, besser zu ihrem Spiel – und erzielten prompt den Ausgleich. Torschütze Mohammed Dauda behielt vor Bayer-Torwart Niklas Lomb die Nerven und verwandelte souverän (21.). Nach einer sehenswerten Kombination durch die Mittelfeldzentrale der Werkself verpasste Dauda die Führung nur um Zentimeter (35.).

In der zweiten Halbzeit plätscherte die Begegnung zwischen Bayer 04 und dem belgischen Rekordmeister ein wenig dahin. Die Werkself trat zwar dominanter auf, doch in letzter Konsequenz fehlten Lucas Alario, Karim Bellarabi und Co. die Durchschlagskraft. Die meiste Spielfreude strahlte der zur Pause eingewechselte Youngster Florian Wirtz aus. Am Endresultat von 1:1 konnte aber auch er nichts ändern. Die letzte Chance der Partie vergab Anderlechts Dauda fünf Minuten vor dem Spielende, Keeper Lomb parierte den Abschluss aus kurzer Distanz stark.

„Man hat gesehen, dass die Kondition nach zwei Wochen Pause nicht ganz weg ist“, sagte Bayers Trainer Peter Bosz. „Es war ein sehr guter Test gegen eine unerfahrene, aber fußballerisch sehr starke Mannschaft.“ Zum Kapitänswechsel äußerte sich der Niederländer wie folgt: „Lars kam schon vor den Europa-League-Spielen zu mir und hat mir seine Entscheidung mitgeteilt. Er hat mich gefragt, ob es in Ordnung sei, wenn er die Binde abgebe und sich voll auf Fußball fokussiere. Das habe ich verstanden.“ Nachfolger Aránguiz sei kein Spieler, der sehr viel rede. Der Chilene lasse vielmehr seine Füße für ihn sprechen. „Er geht voran. Man kann ein Team auf verschiedene Weise führen. Und vielleicht gibt ihm dieses Amt noch das gewisse Extra.“

Abseits des Testspiels war mal wieder Kai Havertz in aller Munde. Der 21-Jährige reiste am Freitag aus dem Teamquartier der deutschen Nationalmannschaft in Stuttgart ab, um in London letzte Details vor seinem erwarteten Wechsel zum FC Chelsea zu klären. Bayers Sportgeschäftsführer Rudi Völler bedankte sich in einer offiziellen Mitteilung des Werksklubs für „das Verständnis des DFB für die besondere Situation des Spielers und für uns als Klub.“

Coach Bosz fügte hinzu: „Wir werden Kai nicht eins zu eins ersetzen können. Das brauchen wir auch nicht versuchen, weil beim Spieler, der dann kommen würde, wären die Erwartungen viel zu hoch. Das ergibt keinen Sinn.“ Die Werkself verliere einen „super Spieler“. Jetzt müsse der Werksklub probieren, „die Mannschaft zu verbessern. Denn diesen Verlust können wir nur mit mehreren Spielern auffangen.“

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